Gott liebt Kinder nicht

Christliche Ethik
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Pagan

Re: Gott liebt Kinder nicht

#151 Beitrag von Pagan » 28.03.2014, 15:57

Tönt irgendwie, wie wenn Cesare Lombroso, Professor der gerichtlichen Medizin und Psychiatrie, vor über 100 Jahren an Religion dachte, als er den Fanatismus so charakterisierte: "Der Fanatismus ist niemals die Frucht richtiger und allgemein anerkannter Gedanken. Die Fanatiker laufen immer den Hyothesen nach, die am schlechtesten begründet und aufs entschiedenste in Frage gestellt sind."
minna hat geschrieben:Es wurden schon Leute von völlig unreligiösen Zeitgenossen umgebracht
Es wurden auch schon eine ganze Menge Leute von fanatischen Christen umgebracht!

Vielleicht liesse sich ja wenigstens ein Teil des religiösen Fanataismus dahin kanalisieren, dass die Gläubigen anstatt mit haltlosen Behauptungen fortan mit nachweisbar erhörten Gebeten missionieren?

minna

Re: Gott liebt Kinder nicht

#152 Beitrag von minna » 28.03.2014, 16:14

Christliche Fanatiker sind keinen Deut besser oder anders als andere fanatische Mörder und Massenmörder.
Genauso schlimm sind die, die ohne jede Überzeugung allein aus Machtwille, Mordlust und persönlichem Kalkül,
Perversion oder Sadismus eiskalt morden.
Was für die betroffenen Opfer freilich keinerlei Unterschied macht.

Machen können wir etwas. Indem wir aufstehen und uns stark für die Opfer machen.
Nicht als Salonsozialisten, Salonchristen, die behäbig auf weichen Ledersofas vor warmen Kaminfeuern, vollen
Weingläsern und gefüllten Buffettischen über das Unrecht und die Ungerechtigkeiten der Welt schwadronieren
ohne den eigenen Hintern zu heben.

Eines vereint diese Leute, die Täter und die Gleichgültgen, jedenfalls alle miteinander: eine unglaubliche, eiskalte Gottesferne.
Zuletzt geändert von minna am 28.03.2014, 16:15, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Gott liebt Kinder nicht

#153 Beitrag von tosamasi » 28.03.2014, 16:15

Bei der Frage nach der Verfolgung um des Glaubens Willen spielt ein Nachbarschaftsstreit aber keine Rolle. Hier geht es um religiösen Fanatismus, egal von welcher Seite. Das sehe ich als Grund für Verfolgungen an.
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minna

Re: Gott liebt Kinder nicht

#154 Beitrag von minna » 28.03.2014, 16:24

Es geht auch nur darum, dass fanatisch ausgerichtete Personen kein festgelegtes Thema für die Ausübung eines persönlichen
Vernichtungsfeldzugs gegenüber andersdenkenden Menschen benötigen.
Da ist der Glaube oder angebliche Unglaube anderer als Auslöser genauso recht wie ein Nachbarschaftsstreit um drei fehlende Zentimeter Abstand von Grundstücken.

Eines muss ich zugeben:
ein Glaube ersetzt bei Fanatikern oft bequem die Suche nach anderen Gründen zur Lust an Frust und Macht und Mord und Totschlag.
Was jedoch nicht bedeuten soll, sie hätten irgend etwas verstanden.

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Re: Gott liebt Kinder nicht

#155 Beitrag von tosamasi » 28.03.2014, 16:32

Es kann aber auch absolute Überzeugung sein!
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Re: Gott liebt Kinder nicht

#156 Beitrag von minna » 28.03.2014, 16:36

Absolute Überzeugungen sind nicht verwerflich, Privatsache, solange die Früchte daraus nicht Willkür, Unrecht und Elend bringen.

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Re: Gott liebt Kinder nicht

#157 Beitrag von tosamasi » 28.03.2014, 16:54

Schon klar, aber bei der Ursachenforschung ist es relevant.
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Re: Gott liebt Kinder nicht

#158 Beitrag von minna » 28.03.2014, 18:03

Pagan hat geschrieben:[Du kannst es drehen und wenden und fabulieren wie du willst: Der Tod bereitet unweigerlich jeglichem Leben ein Ende, mal früher, mal später, manchmal auch erst beim zweiten oder gar dritten Anlauf.

Und? Wo ist der Schrecken des Todes, wenn dieses irdische Leben lediglich als eine sinnlos, nutzlose Zeit angefüllt mit
scheinbaren Grausamkeiten erlebt wird?

Nicht falsch verstehen, Millionen Menschen habe Grund zur Klage, Anklage.
Grund, dieses Erdenleben als eine unglaubliche Zumutung zu verstehen.
Aber wer HIER, mit tausend Möglichkeiten ausgerüstet, versehen, heult und jammert, dass Gott nichts sichtbar an Wundern
für ihn tut, statt sich selber als Wunder oder ein wunderbarer Mensch für andere einzusetzen, dem ist nicht zu helfen.

Und der Tod? Wir wissen doch gar nicht, wie hell es in einer anderen Existenz sein könnte.
Wie bereits gesagt, wer klagt um die Jahre vor seiner Geburt, dem Leben hier? Niemand.
Wozu um die Zeiten nach dem Tode heulen?
Wir wissen doch gar nichts darüber. Nichts.

"Es sandte mir das Schicksal tiefen Schlaf.
Ich bin nicht tot, ich tauschte nur die Räume.
Ich leb in euch, ich geh in eure Träume,
da uns, die wir vereint, Verwandlung traf.

Ihr glaubt mich tot, doch dass die Welt ich tröste,
leb ich mit tausend Seelen dort,
an diesem wunderbaren Ort,
im Herzen der Lieben. Nein, ich ging nicht fort,
Unsterblichkeit vom Tode mich erlöste."

Michelangelo

(1475 - 1564), eigentlich Michelagniolo di Ludovico di Lionardo di Buonarotti, italienischer Bildhauer, Maler, Baumeister und Dichter
Zuletzt geändert von minna am 28.03.2014, 18:15, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Gott liebt Kinder nicht

#159 Beitrag von tosamasi » 28.03.2014, 18:13

Richtig. Wir WISSEN gar nichts und es ist gut, wenn wir das zugeben.

Der Jammer geht auch in der Regel nicht um's eigene Leben, aber wenn man das Elend sieht, das sich auf der Welt abspielt, ist Zweifel an der Existenz eines liebenden Gottes nicht ungerechtfertigt.

Dabei geht es nicht nur um Naturkatastrophen, es geht auch um die Duldung des Bösen in den Menschen, die dadurch Macht über Völker und Volksgruppen gewinnen, sie bedrohen und ausbeuten, oder -wie im Falle des Dritten Reiches- skrupellos ermorden.

Welcher Vater sieht tatenlos zu, wenn seine Kinder bedroht werden?
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tergram

Re: Gott liebt Kinder nicht

#160 Beitrag von tergram » 28.03.2014, 18:21

Wer für sich zu der Erkenntnis kommt, dass es keinen väterlich-liebenden Gott gibt, der verzichtet damit auch auf die durchaus tröstliche Vorstellung eines Gottes, der irgendwann "alles wieder gut" macht, jedes Unrecht ausgleicht und den Bösewichtern dieser Welt die verdienten
Strafen zumisst.

Offen gesagt fällt es mir schwer, auf ein kleines Stückchen Rache zu verzichten... Die Ungerechtigkeit des Lebens für immer ungesühnt zu lassen, ist nicht leicht.

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