Werte DiskursteilnehmerInnen,Jugendgottesdienst in Essen-Nordost (So, 19. April 2009)
Und es geschah, als sie so redeten und sich miteinander besprachen, da nahte sich Jesus selbst und ging mit ihnen. (Lukas 24,14)
Im Jugendgottesdienst am 19. April 2009 in Essen-Nordost führte Bezirksältester Günter Törner die diesjährigen Konfirmanden in die Jugend ein.
In einem musikalischen Auftakt erhob sich zu Anfang die gesamte Gemeinde und sang das Lied "Der Herr ist mein Licht", welches Günter Törner den neu dazugekommenen Jugendlichen besonders ans Herz legte. Er ging zunächst inhaltlich auf Textzeilen des Liedes ein, in dem es unter anderem heißt: "und wenn sich Krieg erhebet...". Diesen Krieg erlebte man in Zeiten der Weltkriege sicherlich wortwörtlich, aber auch in Zeiten des äußeren Friedens könne Krieg in Form von Unfrieden in der Seele oder in der Familie herrschen… .
Der Älteste versicherte, dass die besonderen Sorgen der Jugendlichen, die sich zum Beispiel um Abiturprüfungen, Stellensuche oder Praktikumsplätze drehen, von den Amtsträgern gehört werden. Er bestärkte die Jugendlichen, das Angebot eines persönlichen Seelsorgers in Anspruch zu nehmen…Dank gegenüber Gott und das Opfer nicht vergessen.
Um nochmals auf das diesjährige Konfirmationswort zurückzukommen, ging Günter Törner kurz auf den darin enthaltenen Begriff der Aufrichtigkeit ein. Um Anderen gegenüber aufrichtig zu sein, müsse man zunächst lernen, sich selbst nichts vorzumachen. Gott könne man zwar generell nichts vormachen, doch der bloße Versuch würde die Beziehung zu ihm schädigen.
In Bezug auf das Bibelwort aus Lukas 24 erläuterte Günter Törner zunächst den Hintergrund. Die Botschaft des Bibelwortes und das damit verbundene Lernziel sei, miteinander zu reden, wenn mal etwas schief gelaufen ist. Über Kommunikation Missverständnisse aus dem Weg zu räumen und Enttäuschungen zu lindern oder sogar zu vermeiden. Auch bezüglich des eigenen Glaubenslebens sei es wichtig, eine Bezugsperson zu haben, mit der man über Dinge reden kann, die man nicht versteht oder mit denen man Schwierigkeiten hat.
In persönlichem Rückblick erklärte der Bezirksälteste, dass es sich gelohnt habe zu bleiben… .
was für eine schlüssige Einführung ohne neuen neuapostolischen Glauben, dafür hört der Amtskörper auf die alltäglichen Sorgen (Kleidung, Nahrung, Obdach, Prüfungen, Stellsuche und Praktikumsplätze).
„und wenn sich Krieg erhebet…“
„…Aus den verzagten, verzweifelten, traurigen Jüngern wurde plötzlich eine apostolische Kampftruppe…“. sagt Bezirksapostel Brinkmann (Pfingsten Berlin 2008). Wie die neuapostolischen Apostel unter Beweis stellen, erheben sich auch innerhalb des heutigen Christentums Splittergrüppchen und stiften mit ihren evangeliradikalen Sonder- und Nebenlehren (Botschaften, Visionen) Unfrieden bei denen, die im Hause des Herrn geblieben sind. Überlieferte Jesulehre sagt nämlich: „Barmherzigkeit will ich, keine Opfer“ und ein Ältester will – ohne gesicherte Glaubenslehre (F&A sind auf dem Scheiterhaufen) -, die Gemeinde antörnen, sich unaufrichtig gegenüber der ursprünglich überlieferten Jesulehre zu verhalten. Neuapostolische Apostellehre sagt nämliche das glatte Gegenteil aus, wie die überlieferte Jesulehre. „Zentral für das Verständnis und der neuapostolischen Apostel vom Apostelamt ist die radikal eschatologische Ausrichtung des Amtes“ (Ap. Kühnle in Halle 2005).
Sowohl das [->Werbeplakat März 2009] („Vergebung“) als auch die [->Sünde&Schuld (Stellungnahme der NaKi)] zum „Sündenbegriff“ machen deutlich, das es z. B. Aufgabe des Bezirksältesten Törner ist, „Sünde kenntlich zu machen. Dabei ist ein verantwortungsvoller Umgang im Benennen bestimmter Verhaltensweisen als Sünden erforderlich“. Auch „im Jenseits auch durch Auflehnung gegen Gottes Willen, wissentliches und willentliches Ablehnen des göttlichen Gnadenangebotes sowie durch das Verharren in ungöttlicher Gesinnung kann gesündigt werden“. „Klare Richtungsweisung ist dem Stammapostel mit dem Apostolat vorbehalten". „Zürich, im Januar 2005“.
Die Botschaft des Bibelwortes und das damit verbundene Lernziel Günter Törners sei, miteinander zu reden, wenn mal etwas schief gelaufen ist. Über Kommunikation Missverständnisse aus dem Weg zu räumen und Enttäuschungen zu lindern oder sogar zu vermeiden. Auch bezüglich des eigenen Glaubenslebens sei es wichtig, eine Bezugsperson zu haben, mit der man über Dinge reden kann, die man nicht versteht oder mit denen man Schwierigkeiten hat.
Das mit der Botschaft Bischofffs war schief gelaufen. Die Aufrichtigen waren geschasst worden und der Rest durfte bleiben. Anstatt über Kommunikation das Missverständnis auszuräumen, verschanzte sich der Amtskörper hinter der Mauer: „Wir schweigen“. Heute versteckt sich der neuapostolische Amtskörper hinter seiner Schutzbehauptung: „Wir wissen’s nicht“. Was würde man in der Welt z. B. von einem Professor halten, der Dinge unterrichten und sich darüber unterhalten will, die er selbst nicht verstanden hat.
Wenn „in einem persönlichem Rückblick der Bezirksälteste der Gemeinde erklärt hatte, dass es sich gelohnt habe zu bleiben…“, dann kann das im Einzelfall mitunter allein schon daran liegen, dass der Beruf auch in das Werk der Apostel nutzbringend eingebracht werden kann, wie es gerade in Apostelkreisen häufig üblich ist (Halbtagsapostel und …Manager).
Noch ein Wort zum neuapostolischen Patriotismus. Ich habe nichts gegen ihn. Er setzt an Stelle des Einzelnen einen größeren Komplex. Anstelle Eigenverantwortung klingt es schnell nach Fremdverantwortung und die kollidiert häufig mit der Aufrichtigkeit des einzelnen. Die Botschaft war für mich so ein Fall, wo die Jugend instrumentalisiert worden war und der Infoabend machte einmal mehr deutlich, was neuapostolische Ideologen anzurichten im Stande sind.
Und so klingt das Lied: „Der Herr ist mein Licht…dass ich möge bleiben im Hause des Herrn allezeit. Amen“ im Singular in meinen Ohren angenehm. Der Herr - und nicht der Apostel - ist mein Heil. Nicht nur allein im Fall der Botschaft waren neuapostolische Apostel zum Fürchten - doch der Herr ist die Kraft meines Lebens allein. Vor wem sollte mir noch graun? Auch Bezirksapostel Kuhlen war gut beraten, sich allein auf den Herrn zu verlassen und mit ihm ist heute jeder einzelne Christ in der Ökumene glaubensweltweit gut beraten, sich auf den Herrn (er ist das Heil) und nicht auf neuap. Apostel mit ihrer temporären Heilsnotwendigkeit zu verlassen (die voller Kampfeslust andere schon vorab als "zum Scheitern verurteilt" abqualifizieren).
In Anlehnung an den russischen Dramatiker Anton Tschechow möchte ich sagen: „Eine Krise kann jeder Apostel haben. Was mir zu schaffen macht, ist der neuapostolische Alltag...“ .
shalom