Hallo Fories,
ich möchte einmal eine Umfrage unter uns starten, um zu erfahren, wer bei unheilbarer und schmerzintensiver Erkrankung den Schritt in den Selbstmord gehen würde, um dem langsamen Siechtum zu entgehen.
Ich persönlich habe einige Menschen unter größten Qualen sterben sehen, sodass ich diesen Schritt gehen würde. Entweder allein oder mit Hilfe. Sofern mich eben nicht der Mut verlässt. Aber ich denke, unter größten Schmerzen fällt es leichter, diesen Mut aufzubringen.
LG, Lory
Suizid bei unheilbarer Erkrankung?
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- Beiträge: 1057
- Registriert: 26.10.2007, 17:28
Suizid bei unheilbarer Erkrankung?
Unsere Gedanken und Gefühle werden durch unsere Überzeugungen geformt.
Was du tief in dir und oft unbewusst denkst, das zeigt die größte Wirkung in deinem Leben.
Brauche nichts ... wünsche alles ... und wähle, was sich zeigt!
______
Namaste
Was du tief in dir und oft unbewusst denkst, das zeigt die größte Wirkung in deinem Leben.
Brauche nichts ... wünsche alles ... und wähle, was sich zeigt!
______
Namaste
Liebe Lory,
es verbietet sich eigentlich in dem Zustand der Gesundheit zu urteilen, was man machen würde, wenn man unheilbar krank ist. Ich finde es sogar äusserst gefährlich, weil man sich sonst unter Umständen unter einen "Zugzwang" vor sich selber setzen würde, so man in diese Situation kommen würde.
Jeder Kranke empfindet seine Krankheit anders. Es gibt Menschen, die sind nahezu unheilbar krank, wenn sie nur einen Schnupfen haben (nein, nicht nur Männer
) und andere finden ein Leben lebenswert, obwohl sie nur noch durch Blickkontakt kommunizieren können. Die Spanne ist unheimlich breit. Und da kann in der Situation der Gesundheit gar nicht entschieden werden, wie man sich verhalten würde.
Auch kann man nicht sagen, das finde ich gut oder das finde ich nicht gut. Das wäre ein Urteil über diejenigen, die es betrifft. Ich finde das Leben bspw. prinzipiell lebenswert. Ist es durch enorme Schmerzen eingeschränkt, so sollte die Gesellschaft verpflichtet sein, alle entsprechenden Behandlungsmöglichkeiten zu gewähren, damit das Leben erträglich bleibt. Aber es kann keiner sagen, es wäre gut oder schlecht, wenn sich ein solcher Mensch das Leben nehmen würde. Und es würde unter Umständen sogar der Fall eintreten können, daß man es von ihm erwarten würde, um seiner Umgebung einen "Gefallen" zu tun.
Nein, die Thematik ist zu komplex, als dass ich darauf mit drei Antwortmöglichkeiten antworten könnte.
Dieter
es verbietet sich eigentlich in dem Zustand der Gesundheit zu urteilen, was man machen würde, wenn man unheilbar krank ist. Ich finde es sogar äusserst gefährlich, weil man sich sonst unter Umständen unter einen "Zugzwang" vor sich selber setzen würde, so man in diese Situation kommen würde.
Jeder Kranke empfindet seine Krankheit anders. Es gibt Menschen, die sind nahezu unheilbar krank, wenn sie nur einen Schnupfen haben (nein, nicht nur Männer

Auch kann man nicht sagen, das finde ich gut oder das finde ich nicht gut. Das wäre ein Urteil über diejenigen, die es betrifft. Ich finde das Leben bspw. prinzipiell lebenswert. Ist es durch enorme Schmerzen eingeschränkt, so sollte die Gesellschaft verpflichtet sein, alle entsprechenden Behandlungsmöglichkeiten zu gewähren, damit das Leben erträglich bleibt. Aber es kann keiner sagen, es wäre gut oder schlecht, wenn sich ein solcher Mensch das Leben nehmen würde. Und es würde unter Umständen sogar der Fall eintreten können, daß man es von ihm erwarten würde, um seiner Umgebung einen "Gefallen" zu tun.
Nein, die Thematik ist zu komplex, als dass ich darauf mit drei Antwortmöglichkeiten antworten könnte.
Dieter
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ja, ich respektiere eure Antworten, auch wenn ich es anders sehe. Chronisch krank sein, ist für mich noch was anderes als Todkrank oder Siechtum. Es ist doch aber komisch, dass wir unser geliebtes Haustier einschläfern lassen, damit es nicht weiter leiden muß, aber bei uns selbst haben wir oft Bedenken.
Wie steht ihr zu einer Patientenverfügung?
LG, Lory
Wie steht ihr zu einer Patientenverfügung?
LG, Lory
Unsere Gedanken und Gefühle werden durch unsere Überzeugungen geformt.
Was du tief in dir und oft unbewusst denkst, das zeigt die größte Wirkung in deinem Leben.
Brauche nichts ... wünsche alles ... und wähle, was sich zeigt!
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Namaste
Was du tief in dir und oft unbewusst denkst, das zeigt die größte Wirkung in deinem Leben.
Brauche nichts ... wünsche alles ... und wähle, was sich zeigt!
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Namaste
Hier mal etwas zum Thema passend, was mich schon den ganzen Tag über nicht loslässt:
Zoltán Zemlényi: Hopparesimi!
http://www.hopparesimi.de/
Zoltán Zemlényi: Hopparesimi!
http://www.hopparesimi.de/
Patientenverfuegung? Das ist auf jeden Fall etwas, worueber man/frau sich schon Gedanken machen sollte, solange man gesund ist oder zumindest im Vollbesitz seiner geistigen Urteilsfaehigkeit ist.
Sie ist das einzige Mittel, das einem Arzt einen klaren Hinweis gibt, welchen Willen der Patient hat, falls der sich nicht mehr selbst dazu aeussern kann. Der Arzt muss nicht erst Verwandte befragen, die womoeglich auch nicht oder nicht genau wissen, wie der Erkrankte eigentlich entschieden haette. Der Arzt hat damit fuer seine Entscheidungen, wenn er sie nach der Patientenverfuegung treffen kann, auch eine bessere rechtliche Absicherung. Mit den Kopierern heute laesst sich eine Verfuegung auch verkleinern, sodass man sie sogar bei sich tragen kann.
Man sollte eine Patientenverfuegung, wenn man nicht selbst entsprechende Kenntnisse hat, am besten mit Hilfe eines Fachmanns formulieren, damit die verschiedenen denkbaren Moeglichkeiten einer Krankheitssituation und die jeweiligen Absichten des Patienten auch abgedeckt und fuer einen Arzt eindeutig verstaendlich sind. Es gibt diverse vorformulierte Verfuegungen, die aber nicht unbedingt der persoenlichen Situation gerecht werden muessen.
Eine solche Verfuegung sollte auch in regelmaessigen Zeitabstaenden neu unterschrieben und die Unterschrift datiert werden, damit nicht bei einer Jahre alten Verfuegung Zweifel entstehen, ob sie genau so noch immer dem aktuellen Willen des Patienten entspricht.
Zusaetzlich sollte man ueberlegen, eine Vorsorgevollmacht, evtl. im Rahmen einer Generalvollmacht zu verfassen, in der man einen Menschen seines Vertrauens benennt, der geschaeftliche und persoenliche Entscheidungen trifft, die man selbst nicht mehr treffen kann. Ansonsten bestimmt das Vormundschaftsgericht jemanden - und der/diejenige ist vielleicht nicht die Person, die man selbst gewaehlt haette, im Extremfall jemand Fremdes.
Wo diese Vollmachten und Verfuegungen abgelegt sind, muss man natuerlich seinen Angehoerigen mitteilen, evtl. auch der Verwaltung im Altersheim, oder wie man eben am besten fuer sich persoenlich Vorsorge treffen will.
Die NAK hat darueber einmal Vortraege angeboten, wenn ich mich richtig erinnere. Auf jeden Fall sollte man fuer solche Fragen einen Fachmann zuziehen (ich bin keiner). Fuer die Vollmachten ist wahrscheinlich sowieso ein Notar erforderlich. Wenn man sie vorlegen kann, erleichtert das den Umgang mit Behoerden und Banken ungemein.
Sie ist das einzige Mittel, das einem Arzt einen klaren Hinweis gibt, welchen Willen der Patient hat, falls der sich nicht mehr selbst dazu aeussern kann. Der Arzt muss nicht erst Verwandte befragen, die womoeglich auch nicht oder nicht genau wissen, wie der Erkrankte eigentlich entschieden haette. Der Arzt hat damit fuer seine Entscheidungen, wenn er sie nach der Patientenverfuegung treffen kann, auch eine bessere rechtliche Absicherung. Mit den Kopierern heute laesst sich eine Verfuegung auch verkleinern, sodass man sie sogar bei sich tragen kann.
Man sollte eine Patientenverfuegung, wenn man nicht selbst entsprechende Kenntnisse hat, am besten mit Hilfe eines Fachmanns formulieren, damit die verschiedenen denkbaren Moeglichkeiten einer Krankheitssituation und die jeweiligen Absichten des Patienten auch abgedeckt und fuer einen Arzt eindeutig verstaendlich sind. Es gibt diverse vorformulierte Verfuegungen, die aber nicht unbedingt der persoenlichen Situation gerecht werden muessen.
Eine solche Verfuegung sollte auch in regelmaessigen Zeitabstaenden neu unterschrieben und die Unterschrift datiert werden, damit nicht bei einer Jahre alten Verfuegung Zweifel entstehen, ob sie genau so noch immer dem aktuellen Willen des Patienten entspricht.
Zusaetzlich sollte man ueberlegen, eine Vorsorgevollmacht, evtl. im Rahmen einer Generalvollmacht zu verfassen, in der man einen Menschen seines Vertrauens benennt, der geschaeftliche und persoenliche Entscheidungen trifft, die man selbst nicht mehr treffen kann. Ansonsten bestimmt das Vormundschaftsgericht jemanden - und der/diejenige ist vielleicht nicht die Person, die man selbst gewaehlt haette, im Extremfall jemand Fremdes.
Wo diese Vollmachten und Verfuegungen abgelegt sind, muss man natuerlich seinen Angehoerigen mitteilen, evtl. auch der Verwaltung im Altersheim, oder wie man eben am besten fuer sich persoenlich Vorsorge treffen will.
Die NAK hat darueber einmal Vortraege angeboten, wenn ich mich richtig erinnere. Auf jeden Fall sollte man fuer solche Fragen einen Fachmann zuziehen (ich bin keiner). Fuer die Vollmachten ist wahrscheinlich sowieso ein Notar erforderlich. Wenn man sie vorlegen kann, erleichtert das den Umgang mit Behoerden und Banken ungemein.
Sein Testament gemacht, eine Vorsorgevollmacht erteilt zu haben und Organspendeausweis sowie Patientenverfügung zu besitzen gehört nach meiner Vorstellung einfach zu einem selbstverantwortlichen Menschen. Für den Fall einer Katastrophe erspart man damit seinen Angehörigen zusätzliche Belastungen - was wohl erwartet werden darf. Erschreckend nur, wie wenige Menschen diese Dinge tatsächlich geregelt haben... Zumeist bleibt es beim guten Vorsatz - leider...
zum Hauptthema:
Nach erstem Durchlesen des Threads drängte sich mir der Eindruck einer gewissen "Leichtfertigkeit" im Umgang mit so schwierigen Fragen und "letzten Dingen" auf. Interessanterweise gibt es nämlich bei der Bereitschaft, seinem Leben ein Ende zu setzen, deutliche Unterschiede zwischen der Vorstellung Gesunder und der Realität. In keiner Bevölkerungsgruppe sind Suizide so selten, wie bei lebensbedrohlich Erkrankten!
Zu dem so gern genannten Argument "Schwerbehindert würde ich nicht leben wollen" verweise ich auf Stephen Hawking, den bedeutendsten Astrophysiker unserer Zeit, der körperlich schwerstbehindert großartige Beweise eines exzellenten Geistes liefert ( http://de.wikipedia.org/wiki/Stephen_Hawking ).
Was die verbreitete Angst vor starken Schmerzen betrifft, müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass in keinem Land der westlichen Welt die Schmerztherapie so unzureichend ist, wie in Deutschland. Hier gibt es ebenso deutliches Verbesserungspotenzial, wie bei der staatlichen Unterstützung für Hospize.
Wenn die Menschen sicher sein könnten, dass sie auch bei schweren Erkrankungen keine Schmerzen leiden müssen und bestens versorgt und umsorgt sterben dürfen, würde sich die Diskussion erst gar nicht ergeben.
An der Umfrage werde ich nicht teilnehmen, weil mir Frage und Antwortmöglichkeiten zu undifferenziert sind. Zur Formulierung der Frage gebe ich zu bedenken, dass sehr viele Krankheiten unheilbar sind - Diabetes, Kniegelenkverschleiss... - aber eher harmlos, gut behandelbar und mit guter Lebensqualität lebbar. Das gilt übrigens auch zunehmend für bestimmte Krebserkrankungen.
Bei so schwierigen Fragen ist vor Vereinfachung ebenso zu warnen, wie vor einfachen Antworten...
zum Hauptthema:
Nach erstem Durchlesen des Threads drängte sich mir der Eindruck einer gewissen "Leichtfertigkeit" im Umgang mit so schwierigen Fragen und "letzten Dingen" auf. Interessanterweise gibt es nämlich bei der Bereitschaft, seinem Leben ein Ende zu setzen, deutliche Unterschiede zwischen der Vorstellung Gesunder und der Realität. In keiner Bevölkerungsgruppe sind Suizide so selten, wie bei lebensbedrohlich Erkrankten!
Zu dem so gern genannten Argument "Schwerbehindert würde ich nicht leben wollen" verweise ich auf Stephen Hawking, den bedeutendsten Astrophysiker unserer Zeit, der körperlich schwerstbehindert großartige Beweise eines exzellenten Geistes liefert ( http://de.wikipedia.org/wiki/Stephen_Hawking ).
Was die verbreitete Angst vor starken Schmerzen betrifft, müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass in keinem Land der westlichen Welt die Schmerztherapie so unzureichend ist, wie in Deutschland. Hier gibt es ebenso deutliches Verbesserungspotenzial, wie bei der staatlichen Unterstützung für Hospize.
Wenn die Menschen sicher sein könnten, dass sie auch bei schweren Erkrankungen keine Schmerzen leiden müssen und bestens versorgt und umsorgt sterben dürfen, würde sich die Diskussion erst gar nicht ergeben.
An der Umfrage werde ich nicht teilnehmen, weil mir Frage und Antwortmöglichkeiten zu undifferenziert sind. Zur Formulierung der Frage gebe ich zu bedenken, dass sehr viele Krankheiten unheilbar sind - Diabetes, Kniegelenkverschleiss... - aber eher harmlos, gut behandelbar und mit guter Lebensqualität lebbar. Das gilt übrigens auch zunehmend für bestimmte Krebserkrankungen.
Bei so schwierigen Fragen ist vor Vereinfachung ebenso zu warnen, wie vor einfachen Antworten...
Deinen Beitrag kann ich nur unterstützen Tergram.
Auch wenn sich empfindliche Menschen vielleicht an diesem Link stören könnten, so stelle ich ihn doch ein.
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,254960,00.html
Ob ich meine Patientenverfügung schon erledigt habe? Nein schuldbewußtabwend
Vielleicht interessiert Einige auch folgende Broschüre oder hat Interesse sich mit diesem Thema näher zu beschäftigen.
http://www.ekhn.de/index.htm?http://www ... htm~inhalt
Auch wenn sich empfindliche Menschen vielleicht an diesem Link stören könnten, so stelle ich ihn doch ein.
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,254960,00.html
Ob ich meine Patientenverfügung schon erledigt habe? Nein schuldbewußtabwend

Vielleicht interessiert Einige auch folgende Broschüre oder hat Interesse sich mit diesem Thema näher zu beschäftigen.
http://www.ekhn.de/index.htm?http://www ... htm~inhalt