NAK: Detlef Streich - Eine weitere kritische Stimme ist verstummt

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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tergram

Re: Eine weitere kritische Stimme ist verstummt

#11 Beitrag von tergram » 26.05.2013, 09:57

Guten Morgen Schneider,

ich stimme dir weitestgehend zu. Ja, es ist (m)ein Anliegen, aufzurütteln, aufzuwecken, bewusst zu machen.

Und ich wiederhole gebetsmühlenartig, dass es mir nur um das Verhalten der Kirchenleitung(en) der NAK in Vergangenheit und Gegenwart geht, um die teilweise unbiblische Glaubenslehre, den Personenkuklt, die finanzielle Intransparenz, die fragwürdige Haltung gegenüber Diktaturen und Diktatoren etc. - niemals jedoch um den persönlichen Glauben des Einzelnen, um die vielfältigen Aktivitäten in den Gemeinden, um die teilweise aufopferungsvolle ehrenamtliche Seelsorge.

Ob ich mir Illusionen hinsicht der Veränderbarkeit mache? Möglich. Sei's drum.

Andererseits können wir aus den letzten 20 Jahren festhalten, dass es immer und ausschliesslich der Druck von aussen war, der die NAK zu Änderungen bewegt hat. Den Änderungen vorausgegangen war stets die Weitergabe vor Informationen und Erkenntnissen ausserhalb der Kirche. Besonders sensibel hat die NAK stets reagiert, wenn es um ihr Ansehen in der Öffentlichkeit ging. Ich denke, an diesem Hebel kann man weiter ansetzen. Die heutigen Kommunikationsmöglichkeiten helfen dabei sehr.

Ich habe Teile meiner Familie in der Apostolischen Gemeinschaft. Menschen, über deren Existenz ich nie ein Wort erfahren hatte. Der Riss, seit den 50-ern bestehend, ist immer noch nicht gekittet. Inzwischen ist er nicht mehr mit erbitterter Feindschaft gefüllt, sondern mit noch Schlimmerem: Mit völliger Unkenntnis, mit Ignoranz, mit achselzuckender Gleichgültigkeit. Kaum möglich, das über 2-3 Generationen hinweg aufzubrechen. Ich weiss, dass es speziell in NRW vielen so oder so ähnlich geht. (Auch) aus der Verantwortung dafür entlasse ich die Leitung der NAK nicht.

Nochmals: Ob ich mir Illusionen hinsicht der Veränderbarkeit mache? Möglich. Sei's drum.

Brombär

Re: Eine weitere kritische Stimme ist verstummt

#12 Beitrag von Brombär » 26.05.2013, 11:09

tergram schrieb:

Und ich wiederhole gebetsmühlenartig, dass es mir nur um das Verhalten der Kirchenleitung(en) der NAK in Vergangenheit und Gegenwart geht, um die teilweise unbiblische Glaubenslehre, den Personenkuklt, die finanzielle Intransparenz, die fragwürdige Haltung gegenüber Diktaturen und Diktatoren etc. - niemals jedoch um den persönlichen Glauben des Einzelnen, um die vielfältigen Aktivitäten in den Gemeinden, um die teilweise aufopferungsvolle ehrenamtliche Seelsorge.

und weiter ...

Andererseits können wir aus den letzten 20 Jahren festhalten, dass es immer und ausschliesslich der Druck von aussen war, der die NAK zu Änderungen bewegt hat. Den Änderungen vorausgegangen war stets die Weitergabe vor Informationen und Erkenntnissen ausserhalb der Kirche. Besonders sensibel hat die NAK stets reagiert, wenn es um ihr Ansehen in der Öffentlichkeit ging. Ich denke, an diesem Hebel kann man weiter ansetzen. Die heutigen Kommunikationsmöglichkeiten helfen dabei sehr.

Aus der Verantwortung dafür entlasse ich die Leitung der NAK nicht.



Dem darf ich mich ohne "Wenn und Aber" anschließen.

Ich füge dem Geschriebenen noch einen Vers aus dem alten NAK-Gesangbuch bei, wo es im Lied Nr. 518 im 3. Vers heißt:

Hast du für Gott und die Wahrheit gestrebet
wacker gekämpft wider Sünde und Wahn
wirst du vergessen, doch bleibet und lebet,
und reifet zur Frucht was du liebend getan.


Vielleicht ist die Frucht irgend wann ein von der Kirchenleitung gefördertes inniges Verhältnis zu Gott, das auf Wahrheit und Lauterkeit aufgebaut ist und nicht auf Machterhalt.

Ein Verhältnis, das nicht Jammertal und Erdenflucht in den Vordergrund stellt, sondern die fürsorgliche Liebe Gottes - auch bei allem Erdenleid - nach der Verheißung: Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.

Bb.

Comment

Re: Eine weitere kritische Stimme ist verstummt

#13 Beitrag von Comment » 26.05.2013, 14:32

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Matula

Re: Eine weitere kritische Stimme ist verstummt

#14 Beitrag von Matula » 26.05.2013, 16:49

gel.
Zuletzt geändert von Matula am 27.05.2013, 08:17, insgesamt 1-mal geändert.

Schneider

Re: Eine weitere kritische Stimme ist verstummt

#15 Beitrag von Schneider » 26.05.2013, 18:16

Hallo Tergram, Du schreibst
tergram hat geschrieben:Ich habe Teile meiner Familie in der Apostolischen Gemeinschaft. Menschen, über deren Existenz ich nie ein Wort erfahren hatte. Der Riss, seit den 50-ern bestehend, ist immer noch nicht gekittet. Inzwischen ist er nicht mehr mit erbitterter Feindschaft gefüllt, sondern mit noch Schlimmerem: Mit völliger Unkenntnis, mit Ignoranz, mit achselzuckender Gleichgültigkeit. Kaum möglich, das über 2-3 Generationen hinweg aufzubrechen. Ich weiss, dass es speziell in NRW vielen so oder so ähnlich geht.
Das macht mich betroffen und tut mir aufrichtig leid. Als Niedersachse waren mir aus Erzählungen meiner Mutter die Vorgänge um die Botschaft und die "Kuhlen-Gemeinde" (wie sie bei uns genannt wurde) zwar seit meiner frühesten Kindheit bekannt, sich haben mich aber (ich kann mir nicht erklären warum) zu keinem Zeitpunkt emotional berührt. Meine Familie war zum Glück nicht davon betroffen und hat nicht darunter gelitten. Von den persönlichen und familiären Folgen, die es im Bereich von Peter Kuhlen gab und offenbar noch gibt, habe ich nicht die geringste persönliche Anschauung. Ich kenne nicht einmal jemanden persönlich, der solche privaten Konflikte austragen musste. Jedenfalls verstehe ich jetzt Deine Beweggründe. Vor diesem Hintergrund unterlasse ich weitere Kommentare zu den unterschiedlichsten Motiven, sich mit der NAK auseinanderzusetzen. Deine Beschreibung führt mir drastisch vor Augen, dass meine Haltung zur NAK eben nur meine eigene sein kann. In Bezug auf Botschafts-Betroffene liegt wahrscheinlich jede gut gemeinte Anmerkung, die sich nicht auf eigene Erfahrung stützen kann, mehr oder weniger daneben. Ich weiß noch nicht einmal, was ich Dir unter diesen Umständen an guten Wünschen zusprechen könnte.

Viele Grüsse
Schneider

tergram

Re: Eine weitere kritische Stimme ist verstummt

#16 Beitrag von tergram » 26.05.2013, 19:14

Lieber Schneider, danke, mein persönliches Leid hält sich in Grenzen (die Gnade der späten Geburt...). Ich finde es aber schrecklich, wie sehr das Geschehen bis heute in vielen Familien in NRW nachwirkt.

Daher empört mich diese halbherzige leere Stellungnahme von Dr. Leber so sehr - man stelle sich nur vor, was die Familie von Peter Kuhlen in den Jahrzehnten durchgemacht hat. Der Name "Kuhlen" wurde hier mit dem Teufel gleichgesetzt, er war der Judas, der den Stammapostel verraten hatte. In den Geschwistern, die damals die NAK verliessen, sah man Unrat, von dem man sich zu trennen hätte, eine Reinigung. Standardsatz, in vielen GD gehört: "Wären sie (die gegangen waren) "von uns" gewesen, wären sie nicht von uns gegangen!"

Wenn jemand der "zum Kuhlen ging", versuchte, seine Beweggründe schriftlich gegenüber NAK-Familienangehörigen zu erklären, so war diesen geraten worden, alle Briefe ungelesen(!) ihrem Priester oder VO zu übergeben. Man mag es nicht glauben, aber die Anweisung wurde befolgt! Man wechselte die Straßenseite, verweigerte Familientreffen, setzte sich mit ihren Gründen und Argumenten nicht auseinander, denn: "Gift probiert man nicht!"

Wer in NRW, insbesondere im Rheinland, diese Zeit erlebt hat, kann über die Leber'sche Erklärung nur den Kopf schütteln oder sich empört dagegen wehren - je nach Temperament.

Nach dieser Erklärung wird von NAK-offizeller Seite nie wieder etwas zu dem Thema gesagt werden. JL Schneider ist zeitlich und sachlich unbelastet und wird daran nichts ändern wollen. Und die Zeitzeugen sterben - one by one.

Liebe Grüße zurück - gänzlich un-verbittert!
t.

Damit sind wir nun aber ein Stück weg von den "kritischen Stimmen" und der Beitrag gehörte eher in den Thread "Stellungnahme Leber". Na ja... :roll:

Luca

Re: Eine weitere kritische Stimme ist verstummt

#17 Beitrag von Luca » 29.10.2013, 16:30

Scheinbar ein Abschied in Raten: Aktuelles von Detlef Streich

Heinrich

Re: Eine weitere kritische Stimme ist verstummt

#18 Beitrag von Heinrich » 29.10.2013, 16:59

Um Versöhnung kann man nicht kämpfen
Wie wahr, wie wahr, werte Tergram.

Und man sollte es auch gar nicht versuchen - jedenfalls nicht mit NAK-Hardlinern.

Punkt.

Gruss aus dem bewegten Süden,
ja, es gibt einige Gemeinden, die wohl demnächst von dem Aus stehen,
Heinrich

fridolin

Re: Eine weitere kritische Stimme ist verstummt

#19 Beitrag von fridolin » 29.10.2013, 17:20

Das ist toll, Streich macht weiter wie es aussieht. Sofortige Wiederaufnahme in die Favoritenleiste erfolgt :D
Danke Luca.

eckboro

Re: Eine weitere kritische Stimme ist verstummt

#20 Beitrag von eckboro » 01.11.2013, 08:53

verbindlich hat geschrieben:Liebe tergram, beantworte doch bitte mal die Frage von Schneider, ich interessiere mich auch dafür.
Lieber Verbindlich,
Lieber Schneider,

stell dir vor, Dein Mann/Deine Frau/Deine Eltern haben Dich körperlich misshandelt, jahrelang - irgendwann hast du das öffentlich gemacht, Dich getrennt, die Scheidung eingereicht und Dein Mann/Deine Frau/Deine Eltern zeigten Reue, sahen sogar ihr Fehlverhalten ein.
Wirst Du diesen Menschen wieder vertrauen, sie/ihn heiraten, mit ihm wieder in einer häuslichen Gemeinschaft wohnen und nur noch Gutes zu erzählen wissen - oder wirst du weiterhin auf
Distenz bleiben aber sehr wohl den weiteren Weg derer beobachten, der/die Dir Jahre Deines eigenen Lebens genommen haben?

Kann man, auch wenn die NAK sich ändern sollte -die Entwicklung der NAK zeigt hier allem anschein nach etwas anderes-, die Vergangenheit einfach ruhen lassen,vergessen und schweigen?

Typisch für Menschen, die nicht sehen wollen. Oder, wie Jesus sagte: Mit sehenden Augen sehen sie nicht ...

Lieber Verbindlich, lieber Schneider, diese Frage ist im Grund keine Frage, sondern der erbärmlicher Versuch Opfer zum Schweigen zu bringen, warum auch immer!
Mir geht es wie tergram, auch ich habe persönlich das leid nie erfahren, aber mir graut es, wenn ich an die Aussagen der NAK zum "schwarzen Peter" in meiner Kindheit und Jugend denke und
an das unsägliche Leid.
Allen wurden verboten jedweden kontakt zur Kuhlengemeinde zu haben - nur Engelauf hat klammheimlich die Freundschaft zum Sohn Kuhlens gepflegt. Das wird ihm, - übrigens dem Einzigen
hohen offiziellen, der am besagten Dezember"lügen"abend öffentlich die Kirche in Bielefeld verlies - heute hoch angerechnet. Er wrude sogar Bez-AP - wievielen anderen hat man unter Druck Kontakte
verboten?

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