Aussteigen ohne Einsteigen?

Was sonst nirgends reinpassen würde

Hilft es wegzulaufen statt sich eine Alternative zu suchen?

Ja
2
25%
Nein
6
75%
 
Abstimmungen insgesamt: 8

Nachricht
Autor
kuschnir007

Re: Aussteigen ohne Einsteigen?

#51 Beitrag von kuschnir007 » 31.03.2010, 12:13

Ich? Ich mag Kirche, wenn sie still ist.
Mindestens fünf Minuten vor dem Gottesdienst Ruhe finde ich gut.
Predigten, die das Rad nicht neu erfinden.
Kirche als Rückzugsort und nicht als Offenbarungseid.
Kirche mit Kirchenliedern, die jeder kennt.
Kirche, wo man darauf achtet, dass keine Sch..., eh, Schonkost gereicht wird.

Ich bitte dich, da du es ernst meinst, so etwas wie eine Zwiesprache mit Gott allein zu halten
und die in Frage kommenden Orte abzuklappern.

If you 'll find it. Tell me how. Yes, maybe as a alternative.

But don't follow the person, who tell you that "Jesus he knows me" (Genesis: We can't dance). 8)

Hannes

Re: Aussteigen ohne Einsteigen?

#52 Beitrag von Hannes » 31.03.2010, 12:33

kuschnir007 hat geschrieben:Ich bitte dich, da du es ernst meinst, so etwas wie eine Zwiesprache mit Gott allein zu halten und die in Frage kommenden Orte abzuklappern.
zum 1. teil deines ratschlages: zu einer fruchtbaren zwiesprache gehört eine gewisse nähe und ein gewachsenes vertrauen, aber auch das wissen um das gegenüber ... all das habe ich (gerade) nicht, wenn es um diesen gott geht. das ist schade, aber das ist so ... und dann?

zum 2. teil: ich kenne "meinen" gottesort. 700 km westlich von hier und sehr sehr stille und liebe-voll ... und wenn nicht stille, dann in einer anderen sprache, die ich nicht verstehe - aber "verstehe". an vielen anderen orten wird immer nur geredet und geredet und geredet - und ich werde immer schweigsamer und verstehe nicht(s). es geht ja nicht ums plaudern sondern um den karfreitag, 15:00 uhr, oder? und um fusswaschungen?

kennst du von genesis "supper's ready"? und?

"denk an mich" ...

hannes *auch zwinkernd*

simpel

Re: Aussteigen ohne Einsteigen?

#53 Beitrag von simpel » 31.03.2010, 12:55

Wie schon Arendt´s ihre Hannah so trefflich die Worte formte: Niemand hat das Recht, zu gehorchen. - so dümpeln meine Gedanken hier auch schon verzweifelt Richtung Ausgang. Dann wiederum frage ich mich: Ja, bin ich denn eigentlich schon eingestiegen? :roll:
Die hochnotpeinliche Befragung meines Selbst durch mich gehr weiter: Möchte ich in die Kirche, in der Dieter auf Tischen das vegetarische Osterlamm gibt - und das mit ohne Fisch? Weiter quält die Frage: soll ich dem Hannes bei seiner Suche mit einem ganz heißen Tipp beistehen, ihn mit Häusern und Zeiten diskret versorgen, bei denen er wohl schnell rein aber nur schwer wieder raus kommt? Soll ich dem lieben kuschnir007 in einem gefühlsgewalltem Anfall von Mildtätigkeit mit Adressen diverser Selbsthilfegruppen aushelfen?

Der Fragen sind viel und die Qual nimmt kein Ende... Bild

Vielleicht sollte ich jetzt erst mal weiter an meinem Hamburger knappern - mit ohne Ketchup.

Ich will hier raus ohne rein zu kommen! Bild

Obelix

Re: Aussteigen ohne Einsteigen?

#54 Beitrag von Obelix » 31.03.2010, 13:25

Lieber Simpel,

wie bin ich denn jetzt hier reingekommen???

fragt Obelix :shock:

Maximin

Re: Aussteigen ohne Einsteigen?

#55 Beitrag von Maximin » 31.03.2010, 13:31

:) Obelix, möglicherweise dashalb, weil jemand eine nur auf den ersten Blick paradoxe Frage gestellt hat die eigene Saiten berührte...? Dir zum Trost: Du bist nicht alleine damit... !
LG vom Maximin :wink:

simpel

Re: Aussteigen ohne Einsteigen?

#56 Beitrag von simpel » 31.03.2010, 13:38

Liebe Obelix,
dies wird sicher zu einem der unergründlichen Geheimnisse zählen.
Ich nehme an, du bist geladen - auch ohne ein hochzeitlich Kleid zu tragen. :wink:
Jedenfalls schön, dass du wieder da bist!

Gern heiße ich dich hier mit einem Ständchen willkommen! :D

simple Grüße und... Haltet mich nicht auf - bin gerade beim Überholen ohne Einzuholen Bild

Maximin

Re: Aussteigen ohne Einsteigen?

#57 Beitrag von Maximin » 31.03.2010, 16:15

:) Lieben Freunde,
ich muss das hier aus meiner Sicht mal deutlich machen: Vom Weglaufen spricht man landläufig dann, wenn kleine Kinder abhanden kommen. Meist verlaufen sie sich im Gedränge. Gestandene Erwachsene und eigenverantwortlich denkende Menschen laufen nicht mal eben weg. Schlimmstenfalls werden sie vertrieben oder sie flüchten aus einer Umgebung, die ihnen nicht gut tut, die ihnen schadet oder sie sogar krank macht. Na klar kann dem auch, lebensumstandsbedingt, ein Verantwortungsgefühl im Wege stehen. Beispiele gefällig...?

Nur das stimmt doch wohl auch: Verantwortung fällt nicht vom Himmel. Die hat man irgendwann mal übernommen. Für ewig und drei Tage? Nö! Es kann sein, dass mir mein Gewissen und meine Vernunft an einem bestimmten Punkt signalisiert: Junge, übernimm dich nicht. Wäge deine Kräfte realistisch und laß los, was über deine Kräfte geht.

Wer sich von ungemütlichen Umgebungen, so oder so, ablösen will, der könnte ein wehtuendes Problem haben: Wohin denn nun? Gibt es für mich eine Umgebung, in der ich mich wohlfühlen, mich einigermaßen sicher und geborgen fühlen kann? Dabei wäre es ja auch gut möglich, dass ich selber, für andere, einen kleinen Beitrag für deren ähnlich gelagerte Bedürfnisse etwas beitragen kann. Die Suche danach scheint mir in solchen Fällen nicht das eigentliche Problem zu sein. Sondern...?

Es ist gut möglich, dass mir meine frühere Umgebung ankleben bleibt, mich festhält und einfach nicht losläßt. Ich möchte unbedingt frei kommen, aber der festhaltende Kleber ist stärker als meine Einsicht, meine Vernunft und mein Wille. Dann findet meine Flucht bestenfalls nur im Unterbewusstsein statt. Mein Bewusstsein wird jedoch vom Klebstoff bestimmt. Festgenagelt von allen Seiten...

In Berlin gibt es eine Ringbahn. In einer guten Stunde kannst Du einmal rund um Berlin fahren. Kann ich jedem Touristen bestens empfehlen! Nur irgendwann, spätestens dann, wenn man seinen Ausgangspunkt erreicht hat, dann sollte man eigentlich aussteigen oder wenigstens umsteigen. Es gibt doch so viele Umsteigebahnhöfe. Einfach umsteigen und interessiert gucken, wo diese anderen Linen hinführen. Vielleicht zu anderen Aussichten, Ansichten, Einsichten und unerwarteten Erlebnissen mit spannenden neuen Herausforderungen. Kreisverkehr macht auf die Dauer nicht nur schwindelig, sondern wirkt übrigens auch einschläfernd, wenn nicht sogar lähmend...
LG, landauf und landab, vom Maximin :wink:

Adler

Re: Aussteigen ohne Einsteigen?

#58 Beitrag von Adler » 31.03.2010, 16:40

Liebe Fories,

ich möchte, das hier in vielen Beiträgen zum Thema, angesprochene "weglaufen" einmal aus einem etwas anderen Blickwinkel beleuchten.

Können wir glauben, dass Gott uns Prüfungen auferlegt, damit wir den Grad der Würdigkeit erreichen, den die Bibel als "Mannesalter Christi" bezeichnet? Wenn wir diese Frage mit JA beantworten, fällt uns auch die Vorstellung nicht schwer, dass wir in unterschiedlichen "Disziplinen" geprüft werden.
Einige Beispiele hierzu:

- Bist du schon geduldig?
- Liebst du schon deinen Nächsten, wie dich selbst?
- Kannst du schon auf der Stelle vergeben?
- Kannst du schon deine Feinde lieben?
- Kannst du schon Denen wohl tun, die dich hassen?

In diesen Disziplinen werden wir geprüft. Davor können wir nicht weglaufen! Wenn wir es versuchten, wären alle unsere Versuche zum Scheitern verurteilt. Dennoch werden wir weiter geprüft, so lange, bis wir diese Prüfung bestanden haben. Ein "Nichtbestehen" ist ausgeschlossen.

Auch wenn wir unser ganzes Leben lang, immer wieder nur in einer einzigen Disziplin geprüft werden, am Ende haben wir die Prüfung bestanden. Weglaufen können wir nicht, wohin auch? Gott ist überall und allgegenwärtig!


LG Adler

Maximin

Re: Aussteigen ohne Einsteigen?

#59 Beitrag von Maximin » 31.03.2010, 17:02

:) Mein lieber Bruder Adler,
das ist evangeliumsgemäß gefragt. Gut und auf den Punkt gesagt. Die Menge der Leute könnte Dir eventuell so antworten: NEIN! Dem können wir nicht entsprechen. In dieser Welt jedenfalls nicht. Was antwortest Du dann? Ab nach links! Du hast es nicht geschafft! Du bist unwürdig für Gottes Reich! Und während wir allesamt noch in unserem Jetzt herumlaborieren antwortet Dir die Menge der gläubigen Leute daraufhin: Unser Glaube macht uns vor Gott gerecht. Durch Jesu Opfer, Auferstehung und Himmelfahrt sind wir in guter Hoffung. Herr, sieh nicht auf meine Verfehlungen. Sieh aber an den Glauben deiner Gemeinde.
LG Maximin :wink:

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Andreas Ponto
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Re: Aussteigen ohne Einsteigen?

#60 Beitrag von Andreas Ponto » 31.03.2010, 17:58

Dem von Maximin angesprochenen Glauben tritt noch ein weiterer Aspekt zur Seite, lieber Adler:

....Das habe ich alles gehalten von meiner Jugend auf... (Der reiche Jüngling - Matth.)

...und hätte der Liebe nicht... (1. Kor. 13 - Das Hohelied der Liebe)

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