
bei der Diskussion über die „Opfer-Täterfrage“ (vgl. Rubrik Ethik), kam Pritze zu folgenden Feststellungen:
· Auch die moralischen Vorstellungen [der Christen] geben alles her, nur nichts einheitliches. Insofern hast du ganz recht. Nur weiß eigentlich niemand, was denn nun für alle verbindlich wäre. So widersprüchlich und inkonsistent ist die Bibel, dass selbst Jesus als Pazifist oder Revolutionär gesehen werden kann.
[...]
· Nur dass die Christen das alles ins Jenseits verlegen, so unmöglich erscheint ihnen die Vorstellung, dass es darum geht, diese Werte, dieses Himmelreich, hier zu verwirklichen.
Pritze fordert Einheitlichkeit und beklagt, dass eigentlich niemand weiß, was denn nun für alle verbindlich wäre. Frage ich: „IST VERSCHIEDENHEIT ÄRGERLICH?“ Diese Überlegung berührt meinen Christenstand und ist für mich eine wichtige Glaubensfrage.
Mal ganz abgesehen von den verschiedenen Weltanschauungen und Religionen, überall Verschiedenheiten, soweit das Auge reicht. Kein Ei gleicht dem anderen und brütete man 2 Taubeneier aus, so erhielte man 2 verschiedene Lebewesen. Kann es denn wirklich wünschenswert sein, die Verschiedenheiten durch Einheitlichkeit zu ersetzen? Nein!
Aber das meint Pritze ja wohl auch gar nicht. Er fordert von den Christen Verlässlichkeit und empfindet die Bibel als inkonsistent, meint, hat keinen Bestand, sei widersprüchlich. Mein Bibelverständnis ist das nicht.
Nein, für mich ist die Verschiedenheit im Christentum nicht ärgerlich, höchstens hier und da hinderlich, wenn man ernsthaft versucht, den christlichen Glauben in versöhnter Verschiedenheit zu (er-) leben. Als ehemals neuapostolischer Christ habe ich eine Abneigung gegen alle Versuche entwickelt, krampfhaft Einheitlichkeit zu beschwören und Verschiedenheit unter die Teppiche zu kehren. Ich möchte das anhand von 2 Fotos deutlich machen. Diesen hier:
In

Demokratie ohne

Und nun packe ich meinen Koffer und dampfe ab nach Bayern. Bis bald dann...
Liebe Grüße, landauf und landab, von Eurem Micha
