
...aber könnte man dies nicht in einem andern Thread diskutieren, oder den Thread trennen?
Denn dies ist der Fürbitten Thread...
lg Katze
Atheisten gehen i.W. davon aus, dass die Welt "aus sich selbst heraus" entstand: Urknall - Evolution. Reine Physik/Chemie mit einer Portion Chaos und Zufall. Es gibt daher kein Ziel, keinen Sinn, keinen Plan. Es gibt keine Antworten - eben weil es auch keine Fragen gibt.filippo hat geschrieben:Und welche Antworten versucht der Atheismus auf diese beiden Fragen zu geben?
Herr Pritze, darf ich auch mal was fragen? Wie kommst du darauf, zu behaupten, es sei ein blanker Hohn, dass die Männer in den Schützengräben so etwas wie Beistand oder Hilfe erlebt ... empfunden hätten?Pritzebilsky hat geschrieben:Wo hätten denn die armen Schwei.e von Frontsoldaten, die zu Zehntausenden verreckt sind, Kraft herbekommen sollen, um "mit der Situation umzugehen"? Ich rede von denen, die gebetet oder nach Gott geschrien haben. Das ist doch blanker Hohn, so etwas zu behaupten. Und es ist nur ein Beispiel, das für unzählige steht.Wie schon gesagt, unter "Beistand" verstehe ich, dass man die nötige Kraft bekommt mit der Situation umzugehen. Dies gilt für jeden, der an einen Schöpfer glaubt und ihn um Hilfe bittet.
Pritzebilsky hat geschrieben:Hallo Anne (wenn ich mir diese lockere Anrede erlauben darf),
Gabi versteht unter "Beistand", "dass man die nötige Kraft bekommt, mit der Situation umzugehen". Diese Aussage halte ich, auf die Lage von Soldaten an der Front im 1. oder 2. Weltkrieg bezogen, für Hohn, weil sie eben alles bekamen, was man in einer solchen elenden Situation bekommen kann, aber ganz bestimmt keine Kraft und ganz bestimmt nicht die Chance, irgendwie auf ihre Situation einzuwirken. Ich glaube nicht, dass ich das näher ausführen muss.
Ich habe in der NAK noch Priester und höhere Ämter erlebt, denen jedesmal, wenn sie an den Krieg denken mussten, die Tränen kamen. Die haben die ganze alte (vor 30 jahren) NAK-Ideologie vertreten, die sich heutige Jung-NAK'ler gar nicht mehr so vorstellen können, aber irgendein "christlich-romantisches Zeugs" á la "Gott stand uns bei und gab uns Kraft" habe ich selbst von diesen gestandenen NAK-AT's nie gehört. Im Gegenteil, ich verstand sie so, dass sie selbst beinahe ihren Glauben an Gott verloren hätten.
Liebe Grüße
Pritze
Guten Morgen,Pritzebilsky hat geschrieben:
Ich habe in der NAK noch Priester und höhere Ämter erlebt, denen jedesmal, wenn sie an den Krieg denken mussten, die Tränen kamen. Die haben die ganze alte (vor 30 jahren) NAK-Ideologie vertreten, die sich heutige Jung-NAK'ler gar nicht mehr so vorstellen können, aber irgendein "christlich-romantisches Zeugs" á la "Gott stand uns bei und gab uns Kraft" habe ich selbst von diesen gestandenen NAK-AT's nie gehört. Im Gegenteil, ich verstand sie so, dass sie selbst beinahe ihren Glauben an Gott verloren hätten.
Liebe Grüße
Pritze
Hoffnung ist unentbehrlich für den Menschen, aber auch hier denke ich, dass es sich eher um die Hoffnung gehandelt hat, das alles zu überleben und halbwegs gesund nach Hause zu können, nicht um die Hoffnung, die nötige Kraft zu bekommen, um die schreckliche Lage zu akzeptieren.Hoffnung im Herzen, ich gehe diesen Weg nicht alleine, Gott wird mir die nötige Kraft geben und mir letztlich im richtigen Moment ein Zeichen geben, dass es Zeit ist, loslassen zu können.
Ich auch nicht, ich habe nichts davon, jemanden von seinem Glauben abzubringen. Wenn mir aber jemand erzählt, Gott meint es gut mit allen Menschen und will ihnen helfen, diese Hilfe bezieht sich aber aufs Jenseits, dann ist das für mich jenseits des konkreten Lebens mit all seinen Widrig- und Schwierigkeiten und nur dann ein Grund für mich zum Intervenieren, wenn mit diesem Glauben Schaden angerichtet wird. Und wer hier z.B. aus der NAK kommt, weiß, dass dort immer noch Schaden durch falsch verstandene Frömmigkeit angerichtet wird (die NAK steht hier nur mal stellvertretend für eine Institution, bei anderen sieht's auch nicht besser aus).Ich muss nicht >>missionieren<< in irgendeine Richtung.
Da ist allerhand. Und du magst das "Gott" nennen. Ich nenne es, den Glauben an ein anständiges, menschenwürdiges Leben, in dem nicht der Mensch des Menschen Wolf ist. Ich glaube, dass Karl Marx recht hatte, als er schrieb:Ich appeliere nur, einmal in sich hinein zu horchen, ob da nicht doch etwas ist, ob Gott letztlich nicht doch vor der >>Herzenstüre<< steht und man ihn nur noch nicht wahr genommen hat.
Lieber Pritzebilsky,In solchen Extremsituationen kommt eben keine Hilfe von Gott. Das wäre doch mal was, um Atheisten auf den rechten Weg zu bringen! Krebskranke brauchen zuerst Hilfe in Form von schmerzstillenden Mitteln, die die Wissenschaft entwickelt hat, um das Leiden zu verringern. Traumatisierte Eltern, die durch etwas Schreckliches ein Kind verloren haben, um ein anderes Beispiel zu nennen, brauchen psychologiosche Hilfe, oft jahrelang. Unschuldig zum Tode Verurteilte brauchen Beistand von Juristen. Gewiß kann ich mir das christlich hinbiegen und sagen: das sind Werkzeuge Gottes. Sind sie nicht, denn die Wissenschaft wurde jahrhundertelang von religiösen Vorurteilen abgelehnt und behindert, die Psychologie konnte sich erst als "Ableger" der Philosophie entwickeln und schon die war nicht die Lieblingsdisziplin der Kirchen. Die Juristerei als eigenständige Staatsgewalt ist eine Folge der Aufklärung und Demokratisierung, vorher galt willkürliches Recht, das Recht der Herrschenden oder gleich Kirchenrecht. Die Bibel gibt da keine Ratschläge. Gott schickt keine Engel zur Befreiung von Unschuldigen.
Gott als Tröster in ausweglosen Situationen mag ein Strohhalm sein, an den sich die Verzweifelten und Verlassenen klammern, aber ist das wirkliche Hilfe? Eine, die wir uns von einem lieben Gott wünschen würden?