Auch das ist erlaubt. Sogar an Gott (ver)zweifeln ist erlaubt. Es gab schon mal "so welche" ... Psalm 22, 2, Matth. 27,46 ...Steppenwolf hat geschrieben:Ich werde jetzt erst mal in aller Ruhe verzweifeln.
IST ZWEIFELN ERLAUBT...?
IST ZWEIFELN ERLAUBT...?
Wer war der Theologieprofessor Rudolf Bultmann (1884 – 1976) – Auszüge)
Ganz eindeutig war bei seiner Ablehnung der "Deutschen Christen" und des Nationalsozialismus überhaupt der Platz von Rudolf Bultmann in der "Bekennenden Kirche". Nicht nur als Theologieprofessor, sondern auch als Prediger, Kirchenältester und zeitweise als Religionslehrer wusste er sich in den Dienst seiner Kirche gestellt. Ausgerechnet diesem Theologen wurde später vorgeworfen, er zerstöre die Grundlagen der evangelischen Kirche und ihrer Bekenntnisse.
Er erfuhr leidenschaftlichen Widerspruch nicht nur von theologischen Fachkollegen, sondern auch von frommen Gemeinschaftskreisen, Synoden und Bischofskonferenzen. Hauptanlass war ein von Bultmann im Jahre 1941 gehaltener Vortrag unter der Überschrift "Neues Testament und Mythologie", in dem er eine "Entmythologisierung" der christlichen Verkündigung forderte und einen eigenen Programmvorschlag vorlegte. Jedes theologische Konzept ist als menschliches Konzept ein überholbares Modell. Auch Rudolf Bultmann hat dies gewusst.
Von der "Entmythologisierung" schreibt er: "Sie ist eine schwere und umfassende Aufgabe, die überhaupt nicht einem Einzelnen obliegen kann, sondern von einer theologischen Generation eine Fülle von Zeit und Kraft fordert."
Quelle: http://www.dober.de/religionskritik/bultmannbio.html
Bonheffer über den Theologieprofessor Rudolf Bultmann: "Er hat gewagt zu sagen, was viele in sich verdrängen (ich schließe mich ein), ohne es überwunden zu haben. Er hat damit der intellektuellen Sauberkeit und Redlichkeit einen Dienst geleistet. Der Glaubenspharisäismus, der nun dagegen von vielen Brüdern aufgeboten wird, ist mir fatal."
(Quelle: http://www.klawi.de/bultmann.htm
"Neues Testament und Mythologie" von (Auszüge)
Für den Menschen von heute sind das mythologische Weltbild, die Vorstellung vom Ende, vom Erlöser und der Erlösung vergangen und erledigt. Kann man erwarten, dass wir ein sacrificium intellectus [einen Verzicht auf das Verstehen) vollziehen, damit wir annehmen können, was wir ehrlich nicht für wahr halten können - nur weil solche Vorstellungen in der Bibel stehen?
Oder sollen wir diejenigen Sätze im Neuen Testament überlesen, die solche mythologischen Vorstellungen enthalten, und andere Worte zusammensuchen, die keinem modernen Menschen einen Anstoß bieten?
In der Tat umfast die Predigt Jesu nicht ausschließlich eschatologische Aussprüche. Er verkündete auch den Willen Gottes, welcher das Gebot Gottes ist: das Gebot zum Guten. Jesus fordert Wahrheit und Reinheit, Bereitschaft zum Opfer und zur Liebe. Er fordert den Gehorsam des ganzen Menschen gegen Gott und er steht auf gegen den Irrtum, dass man seine Pflicht gegen Gott durch Einhalten gewisser äußerer Gebote erfüllen kann.
Wenn der moderne Mensch an den ethischen Geboten Jesu Anstoß nimmt, dann sind das Hindernisse für seinen selbstsüchtigen Willen und nicht für seinen Verstand.
Quelle: http://www.dober.de/religionskritik/bultmann.html
Ganz eindeutig war bei seiner Ablehnung der "Deutschen Christen" und des Nationalsozialismus überhaupt der Platz von Rudolf Bultmann in der "Bekennenden Kirche". Nicht nur als Theologieprofessor, sondern auch als Prediger, Kirchenältester und zeitweise als Religionslehrer wusste er sich in den Dienst seiner Kirche gestellt. Ausgerechnet diesem Theologen wurde später vorgeworfen, er zerstöre die Grundlagen der evangelischen Kirche und ihrer Bekenntnisse.
Er erfuhr leidenschaftlichen Widerspruch nicht nur von theologischen Fachkollegen, sondern auch von frommen Gemeinschaftskreisen, Synoden und Bischofskonferenzen. Hauptanlass war ein von Bultmann im Jahre 1941 gehaltener Vortrag unter der Überschrift "Neues Testament und Mythologie", in dem er eine "Entmythologisierung" der christlichen Verkündigung forderte und einen eigenen Programmvorschlag vorlegte. Jedes theologische Konzept ist als menschliches Konzept ein überholbares Modell. Auch Rudolf Bultmann hat dies gewusst.
Von der "Entmythologisierung" schreibt er: "Sie ist eine schwere und umfassende Aufgabe, die überhaupt nicht einem Einzelnen obliegen kann, sondern von einer theologischen Generation eine Fülle von Zeit und Kraft fordert."
Quelle: http://www.dober.de/religionskritik/bultmannbio.html
Bonheffer über den Theologieprofessor Rudolf Bultmann: "Er hat gewagt zu sagen, was viele in sich verdrängen (ich schließe mich ein), ohne es überwunden zu haben. Er hat damit der intellektuellen Sauberkeit und Redlichkeit einen Dienst geleistet. Der Glaubenspharisäismus, der nun dagegen von vielen Brüdern aufgeboten wird, ist mir fatal."
(Quelle: http://www.klawi.de/bultmann.htm
"Neues Testament und Mythologie" von (Auszüge)
Für den Menschen von heute sind das mythologische Weltbild, die Vorstellung vom Ende, vom Erlöser und der Erlösung vergangen und erledigt. Kann man erwarten, dass wir ein sacrificium intellectus [einen Verzicht auf das Verstehen) vollziehen, damit wir annehmen können, was wir ehrlich nicht für wahr halten können - nur weil solche Vorstellungen in der Bibel stehen?
Oder sollen wir diejenigen Sätze im Neuen Testament überlesen, die solche mythologischen Vorstellungen enthalten, und andere Worte zusammensuchen, die keinem modernen Menschen einen Anstoß bieten?
In der Tat umfast die Predigt Jesu nicht ausschließlich eschatologische Aussprüche. Er verkündete auch den Willen Gottes, welcher das Gebot Gottes ist: das Gebot zum Guten. Jesus fordert Wahrheit und Reinheit, Bereitschaft zum Opfer und zur Liebe. Er fordert den Gehorsam des ganzen Menschen gegen Gott und er steht auf gegen den Irrtum, dass man seine Pflicht gegen Gott durch Einhalten gewisser äußerer Gebote erfüllen kann.
Wenn der moderne Mensch an den ethischen Geboten Jesu Anstoß nimmt, dann sind das Hindernisse für seinen selbstsüchtigen Willen und nicht für seinen Verstand.
Quelle: http://www.dober.de/religionskritik/bultmann.html
In irgendeiner Predigt habe ich mal gelesen und das habe ich mir gemerkt, weil es mich angesprochen hat:
>>Der wirkliche Glaube braucht keine Beweise, er kann zum inneren Frieden kommen ohne letzte Sicherheit.<<
Ich habe sicherlich viele Zweifel an dem was die christlichen Kirchen so lehren, aber ich habe mit Gott so wie ich ihn verstehe meinen Frieden gemacht und ich glaube darauf kommt es letztlich an. Das ich selbst Frieden finde in meiner Seele mit meinem Glauben, auch wenn ich letztlich niemals eine letzte Sicherheit haben werde, ob sich mein Glaube irgendwann bewahrheiten wird.
Ich denke da auch an die Begebenheit von dem Hauptmann von Kapernaun.
Dieser sagte sinngemäß zu Jesus: "Herr, ich bin nicht wert, daß du unter mein Dach gehst, sondern sprich nur ein Wort, so wird dein Knecht gesund."
Und Jesus sagte sinngemäß:"Dir geschehe wie Du geglaubt hast."
Meinte zudem, dass er in ganz Israel solch einen Glauben nicht gefunden hätte.
Reicht es nicht, wenn man glaubt, ich kann nicht tiefer fallen als in die Hand Gottes? Unabhängig davon was die Kirchen uns an Dogmen und Moral "verkaufen"?
Wenn ich den Zweifel an die Existenz Gottes überwunden habe, kann ich alles andere anzweifeln so oft ich will.
Ich verlasse mich dann auf die Aussage Hesekiels:
11.19 Und ich werde ihnen ein Herz geben und werde einen neuen Geist in ihr Inneres geben, und ich werde das steinerne Herz aus ihrem Fleisch entfernen und ihnen ein fleischernes Herz geben, 11.20 damit sie in meinen Ordnungen leben und meine Rechtsbestimmungen bewahren und sie befolgen. Und sie werden mir zum Volk, und ich werde ihnen zum Gott sein.
Trotz all unserer Zweifel wird Gott dann bei uns sein und wird uns zeigen worauf es wirklich ankommt im Leben.
Liebe Grüße
Gaby
>>Der wirkliche Glaube braucht keine Beweise, er kann zum inneren Frieden kommen ohne letzte Sicherheit.<<
Ich habe sicherlich viele Zweifel an dem was die christlichen Kirchen so lehren, aber ich habe mit Gott so wie ich ihn verstehe meinen Frieden gemacht und ich glaube darauf kommt es letztlich an. Das ich selbst Frieden finde in meiner Seele mit meinem Glauben, auch wenn ich letztlich niemals eine letzte Sicherheit haben werde, ob sich mein Glaube irgendwann bewahrheiten wird.
Ich denke da auch an die Begebenheit von dem Hauptmann von Kapernaun.
Dieser sagte sinngemäß zu Jesus: "Herr, ich bin nicht wert, daß du unter mein Dach gehst, sondern sprich nur ein Wort, so wird dein Knecht gesund."
Und Jesus sagte sinngemäß:"Dir geschehe wie Du geglaubt hast."
Meinte zudem, dass er in ganz Israel solch einen Glauben nicht gefunden hätte.
Reicht es nicht, wenn man glaubt, ich kann nicht tiefer fallen als in die Hand Gottes? Unabhängig davon was die Kirchen uns an Dogmen und Moral "verkaufen"?
Wenn ich den Zweifel an die Existenz Gottes überwunden habe, kann ich alles andere anzweifeln so oft ich will.
Ich verlasse mich dann auf die Aussage Hesekiels:
11.19 Und ich werde ihnen ein Herz geben und werde einen neuen Geist in ihr Inneres geben, und ich werde das steinerne Herz aus ihrem Fleisch entfernen und ihnen ein fleischernes Herz geben, 11.20 damit sie in meinen Ordnungen leben und meine Rechtsbestimmungen bewahren und sie befolgen. Und sie werden mir zum Volk, und ich werde ihnen zum Gott sein.
Trotz all unserer Zweifel wird Gott dann bei uns sein und wird uns zeigen worauf es wirklich ankommt im Leben.
Liebe Grüße
Gaby
Zuletzt geändert von Gaby am 29.03.2009, 09:50, insgesamt 1-mal geändert.
Na - ist doch prima.Rudolf Bultmann hat geschrieben:Für den Menschen von heute sind das mythologische Weltbild, die Vorstellung vom Ende, vom Erlöser und der Erlösung vergangen und erledigt.
Da darf unsereins aber doch mal nachfragen, was dann eigentlich noch bleibt...
Und nur weil Bonhoeffer ihm Recht gibt, muss es ja nicht richtig sein. Oder?
Hier wäre noch ´n Leckerli von Prof. Lüdemann:
Vielleicht noch das:"Jungfrauengeburt, Höllenfahrt, Himmelfahrt - lauter Mirakel. Und eine leibliche Auferstehung hat es auch nicht gegeben, Jesu Grab war nicht leer."
Prof. Dr. Gerd Lüdemann (1996, Theologe an der Georg-August-Universität Göttingen, "Der SPIEGEL" Nr.8, 29.2.1996)
Meine Oma hätte gesagt: Die können mich alle mal fettlecken! Und hätte weiter gestrickt..."Anlässlich der Erwähnung von Rudolf Bultmann möchte ich nicht versäumen zu erwähnen, dass er sich vor seinem Tod bekehrt und seine Schüler und Studenten um Vergebung gebeten hat."
Prof. Dr. theol. Eta Linnemann (1. Oktober 2007, Theologin, Bibel oder Bibelkritik? Was ist glaubwürdig?, ISBN 9783937965864, S.13)

Nur wieder einmal so eine "Achsenzeit", wo sich Themen parallel entwickeln:
Aus dem NACboard von heute nachmittag.refracted hat geschrieben:I find it exciting, because this kind of dialogue and dissent/questioning, rather than being "viral" to one's faith, should rather be seen as more like the action of "antibodies", fighting infection. It doesn't disavow faith, no more than illness disavows the worth of the body. Instead, there is "life" in this foment.
DAS GEWISSEN...
Luther auf dem Reichstag zu Worms (1521)
"Wenn ich nicht durch Zeugnisse der Schrift und klare Vernunftgründe überzeugt werde; denn weder dem Papst noch den Konzilien allein glaube ich, da es feststeht, dass sie öfter geirrt und sich selbst widersprochen haben, so bin ich durch die Stellen der heiligen Schrift, die ich angeführt habe, überwunden in meinem Gewissen und gefangen in dem Worte Gottes. Daher kann und will ich nichts widerrufen, weil wider das Gewissen etwas zu tun weder sicher noch heilsam ist. Gott helfe mir, Amen!"
Quelle: http://www.luther.de/legenden/ws.html
"Wenn ich nicht durch Zeugnisse der Schrift und klare Vernunftgründe überzeugt werde; denn weder dem Papst noch den Konzilien allein glaube ich, da es feststeht, dass sie öfter geirrt und sich selbst widersprochen haben, so bin ich durch die Stellen der heiligen Schrift, die ich angeführt habe, überwunden in meinem Gewissen und gefangen in dem Worte Gottes. Daher kann und will ich nichts widerrufen, weil wider das Gewissen etwas zu tun weder sicher noch heilsam ist. Gott helfe mir, Amen!"
Quelle: http://www.luther.de/legenden/ws.html