
hier brüllt jemand seit Monaten diese eine entscheidende Frage in die Mitte das Raumes: „Wo find ich Jesum?“ Der Mensch, der so laut fragend brüllt, sucht Jesus und hat deshalb Anspruch auf eine Antwort. Wer kann ihm ein befriedigende Antworten anbieten? Ich will es versuchen. Hoffentlich gelingt es mir.
Eines vorweg: Ich bin nicht einer der Geheimsekretäre unseres Gottes. Was ich denke und schreibe, das hat sein Fundament in der Bibel, gewiss auch in meinen Prägungen und in meinem weiter gewachsenen Bibelverständnis. Vielleicht irre ich mich hier und da ja auch. Kann sein, kann nicht sein.
Die christliche Kirche hat sich in den 2.000 Jahren ihres Bestehens auch geirrt. Oft sogar! Aber die Aufrichtigen und Ehrlichen in ihr haben stets die Einsicht und den Mut aufgebracht, Irrtümer einzugestehen und früher beschlossene Glaubensgrundsätze gründlich überdacht und nötigenfalls revidiert. Hut ab...!
Kirche war, ist und wird immer das bleiben was man vor ihr billigerweise erwarten kann: Gemeinschaft der Gläubigen. Nicht mehr und nicht weniger. Eine Kirche überfrist sich, wenn sie mehr sein will als das. Ggf. wird sie unnötigerweise unter Verdauungsbeschwerden leiden, die ungesunde und unnötige Ausscheidungen mit sich bringen. Schade...!
Die ernstgemeinte Frage: „Wo find ich Jesum“ bedeutet, dass man sich auf die Suche nach IHM gemacht hat.
Sehen Sie, und damit fängt das Elend an. Können Sie mir einen einzigen der hl. ersten Apostel nennen der Jesus gesucht hätte? Ja, vielleicht hat der eine oder andere von ihnen auf einen Messias, den Erlöser Israels aus der römischen Fremdherrschaft, gewartet. IHN gesucht hat ernsthaft keiner von diesen Männern. Sie haben bestenfalls abgewartet und sind ansonsten ihrer Arbeit nachgegangen, um sich selbst und ihre Familien am Leben zu erhalten.
Jesus hat sich seine Leute nämlich selber ausgesucht. Denn es steht geschrieben: „Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und bestimmt, dass ihr hingeht und Frucht bringt und eure Frucht bleibt, damit, wenn ihr den Vater bittet in meinem Namen, er's euch gebe. Das gebiete ich euch, dass ihr euch untereinander liebt.“ (Johannes 15, 16+17)
Aufrichtige und ehrliche Christenmenschen mit apostolischer Herkunft und entsprechend geprägtem Glaubenshintergrund antworten einem der so fragt: „Wo find ich Jesum“ vielleicht etwas übereilt mit einem Lied. Etwa diesem hier:
(1) Wo find ich Jesum? Wo find ich Frieden? Kannst du mir's sagen? Wo find ich ihn? Wo Jesus thronet, der Friede wohnet, da nenne ich den Himmel mein, da möcht ich ewig mich erfreun, da möcht ich ewig mich erfreun.
(2) Willst du ihn finden, willst du ihn haben, mußt du ihn suchen; dann find'st du ihn. In seinen Brüdern, in den Geschwistern, in der Gemeinde naht er dir; da spricht sein Mund zu dir und mir, da spricht sein Mund zu dir und mir.
(3) Hier wirket Jesus in seinen Boten, in den Aposteln. Da findst du ihn. Und wer da klopfet, im Glauben bittet, dem wird der Himmel aufgetan, dem wird sich Jesus freundlich nahn, dem wird sich Jesus freundlich nahn.
Sehen Sie und hier beginnt für Neuapostolische, spätestens seit Juli 1960, eine unselige aber berechtigte Fragerei:
· Hat sich diese Kirche übernommen?
· Gab es grundlegende Irrtümer die bis heute nicht eingestanden werden?
· Bin ich auf dem falschen Dampfer?
· Wo find ich Jesum?
Nein, ich habe nicht die Absicht mich um eine klare Antwort auf die Frage herumzudrücken: „Wo find ich Jesum?“ Nö, aber ich bin bereit, mich von IHM finden und ggf. auch engagiert gebrauchen zu lassen. Welches Engagement ist gefragt?
Seht es mir bitte nach, aber so ein Altapostolischer wie ich, der antwortet in diesem Fall eben auch mit einem Lied. Mit diesem hier beispielsweise
Bist du ein Christ... ?(AGB 155)[/b]
(1) Bist du ein Christ nach dem Bekenntnis? Bist du es denn auch in der Tat? Ist dir auch offen das Verständnis, ob du noch gehst den schmalen Pfad, ob du noch gehst den schmalen Pfad? Gib dich nicht hin dem falschen Wahn, es hängt die Ewigkeit daran, es hängt die Ewigkeit daran!
(2) Besinne dich und stehe stille, denk über deinen Zustand nach! Noch ist für dich der Gnaden Fülle; sei nüchtern über dich, sei wach, sei nüchtern über dich, sei wach! Dring durch die enge Pforte ein, du muss aus Geist geboren sein, du muss aus Geist geboren sein.
Kirchenzugehörigkeiten entscheide eben nicht über meine Rechtgläubigkeit. Dem Ehrlichen und dem Aufrichtigen wird es der Herr gelingen lassen. Manche nennen das Gnade und Barmherzigkeit unseres Gottes. Mehr kann und sollte niemand erwarten wollen.
Liebe Grüße, landauf und landab, von Eurem Micha
