DEPRESSIONEN...

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Maximin

MUTIG UMKEHREN...

#21 Beitrag von Maximin » 16.11.2009, 14:25

:) Mein liebe Hannes,
da kann ich Dir nur mit meinen eigenen Erfahrungen antworten:
1. Die Gewalt, die einem angetan wird, als Gewalt erkennen und sie als für sich selber als schädlich und krankmachend abzulehnen.
2. Zwischen sich und den gewaltauslösenden Faktoren eine selbstschützende Distanz herstellen.
3. Sich stehenden Fußes mutig umwenden und den Weg in eine andere, vielleicht in eine entegegengesetzt Richtung, einschlagen. Ich habe erlebt, dass ich auf diesem Wege nicht mutterseelenallein unterwegs war und das bis heute nicht bin.
LG landauf vom Micha :wink:

simpel

#22 Beitrag von simpel » 16.11.2009, 14:43

Wenn die Falle "Depression" aber richtig zugeschnappt ist, gehst du von allein nirgendwo hin - selbst die Fähigkeit, deine Situation zu analysieren, ist nicht mehr möglich, weil:

In dir ist es Nacht und du wartest als Gelähmter, dass dich jemand in den Teich Bethesda trägt.
Zuletzt geändert von simpel am 16.11.2009, 15:00, insgesamt 1-mal geändert.

Maximin

SELBER SCHULD...?

#23 Beitrag von Maximin » 16.11.2009, 14:59

Stimmt Simpel,
und ich weiß wovon du und ich hier reden. Ich habe mich dann auf professionelle Hilfe eingelassen. Zunächst skeptisch abwartend und allen und allem misstrauend. Ja, es hat sich gezogen. Aber irgendwann habe ich erlebt, dass sich meine Dunkelheit auflöste. Warum? Weil ich sie auflösen wollte und endlich auch selber auflösen konnte.

Hatte ich mir meine Finsternis selber geschaffen? War ich am Ende selber schuld? Nö, wie ich heute weiß. Ich habe mir Licht verschafft. Freie gesunde Luft. Lebt sich so besser und ist zweifellos anstengender, als sich an irgendeine Lok anzuhängen von der man nicht weiß, wohin sie die Waggons zieht, außer auf ein totes Abstellgleis...
LG vom Micha

simpel

#24 Beitrag von simpel » 16.11.2009, 15:47

Ja, Micha, Wahrheit macht frei - auch wenn diese "nur" subjektiv ist.
Um im Bild zu bleiben: War es bei kirchens nicht schon immer so:

Mit unsrer Macht ist nichts getan, wir sind gar bald verloren... (?)

Da bleibt nicht viel Spielraum für das eigene ICH.

So oder ähnlich ist es sicher in allen Systemen, die auf Angst gegründet sind.

Hannes

#25 Beitrag von Hannes » 16.11.2009, 16:19

Lieber Micha, lieber simpel,

auf was ich hinaus wollte: du kannst als Gefangener nicht einfach so weggehen. Und bei Depressionen wohl auch nicht.

simpel Du hast es auf den Punkt gebracht:

In dir ist es Nacht und du wartest als Gelähmter, dass dich jemand in den Teich Bethesda trägt.

Wow ...

LG Euch
Hannes
Zuletzt geändert von Hannes am 16.11.2009, 18:40, insgesamt 1-mal geändert.

Anne

#26 Beitrag von Anne » 16.11.2009, 17:10

Hannes hat geschrieben:simpel Du hast es auf den Punkt gebracht:

In dir ist es Nacht und du wartest als Gelähmter, dass dich jemand in den Teich Bethesda trägt.

Wow ...
Dem schließe ich mich an: Wow. :wink:

Was diese "Nacht" ein wenig nachvollziehbarer macht, ist folgender Gedanke: Dieser Zustand hat keinen Gefühlscharakter. Und genau das macht ihn so schwer "greifbar". Er bedeutet also nicht = Angst, Müdigkeit, Überforderung, Schwäche oder ähnliches; das alles kann sich darin verbergen, kann auch Auslöser sein. Grundsätzlich geht man aber davon aus, dass es immer mehrere Faktoren sind, die zum "Gesamtphänomen Depression" führen (z.B. soziale, genetische, somatische ... und eben die, die man aus "Lebenssicht" am ehesten nachvollziehen kann). Und so individuell sich das bei den Betroffenen verteilt, so individuell muss und kann der Ausweg sein.

Liebe Grüße
Anne

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evah pirazzi
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#27 Beitrag von evah pirazzi » 17.11.2009, 00:01

Ja, dat simpel ist schon so eine Poetenseele... :wink:

Aber ist es nicht auch so, dass, wenn es tiefste Nacht ist in einem, man überhaupt nicht - von niemandem - angerührt, geschweige denn irgendwohin getragen werden will? Man einfach nur in Ruhe gelassen werden will?
[i][size=75]"... Ich bin einerseits sehr froh, dass ich diesen Gedanken aussprechen kann, auf der anderen Seite fällt es mir auch nicht schwer..."
(Bap Klingler - Neujahrsgd 2009)[/size][/i]

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#28 Beitrag von autor » 17.11.2009, 06:22

Also, dem schließe ich mich an.

(wow)

Tatyana

#29 Beitrag von Tatyana » 17.11.2009, 07:43

evah pirazzi hat geschrieben:Ja, dat simpel ist schon so eine Poetenseele... :wink:

Aber ist es nicht auch so, dass, wenn es tiefste Nacht ist in einem, man überhaupt nicht - von niemandem - angerührt, geschweige denn irgendwohin getragen werden will? Man einfach nur in Ruhe gelassen werden will?
Ja. Wer ganz unten ist, hat meist nicht einmal mehr die Kraft, nach Hilfe zu rufen. Jemand anderen an sich heranzulassen, selbst wenn der "nur" helfen will, kann da unerträglich sein.

_

#30 Beitrag von _ » 17.11.2009, 09:38

Tatyana hat geschrieben:
evah pirazzi hat geschrieben:Aber ist es nicht auch so, dass, wenn es tiefste Nacht ist in einem, man überhaupt nicht - von niemandem - angerührt, geschweige denn irgendwohin getragen werden will? Man einfach nur in Ruhe gelassen werden will?
Ja. Wer ganz unten ist, hat meist nicht einmal mehr die Kraft, nach Hilfe zu rufen. Jemand anderen an sich heranzulassen, selbst wenn der "nur" helfen will, kann da unerträglich sein.
genau davon erzählt ja auch die geschichte von dem dem lahmen an dem teich betesda. jesus ließ ihm aber keine wahl.

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