Gott liebt Kinder nicht

Christliche Ethik
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Querdenkermicha

Re: Gott liebt Kinder nicht

#91 Beitrag von Querdenkermicha » 16.03.2014, 12:51

minna hat geschrieben:[...] und ihm genau deshalb die Gebote und die Botschaft Jesu (und die ähnlich lautenden in anderen Religionen) gegeben.
Als roten Faden für humanes Verhalten.
Um der Debatte endlich wieder mehr "Butter bei die Fische" zu verleihen, habe ich hier aus einem hervorragenden ZEIT-Artikel eine Passage eingestellt, in der jede Menge "Fäden für humanes Verhalten" aus Koran und Bibel enthalten sind. Verfasst wurde der Artikel von Michael Schmidt-Salomon im Rahmen der Debatte um das Trash-Filmchen "Die Unschuld der Muslime" und am 21.09.2012 veröffentlicht:

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitges ... ie-respekt

"Die Absurdität der gegenwärtigen Debatte zeigt sich nicht zuletzt darin, dass Respekt ausgerechnet jenen gegenüber eingefordert wird, die hinlänglich bewiesen haben, dass ihnen jeder Respekt gegenüber Andersdenkenden fehlt. Verwunderlich ist dieses Defizit nicht, wenn man die Heiligen Schriften kennt. So erwartet "die Ungläubigen" laut Koran nicht bloß das "ewige Feuer", sie werden in der "Hölle" mit "Eiterfluss" und "Jauche" getränkt (Suren 14,16 und 78,25), erhalten einen "Trunk aus siedendem Wasser" (Sure 6,70), der ihnen die "Eingeweide zerreißt" (Sure 47,15), werden mit "eisernen Keulen" geschlagen (Sure 22,21), müssen Kleidungsstücke aus flüssigem Kupfer und Teer tragen (Sure 22,19) und vieles andere mehr. Immer wieder wird im Koran betont, wie sehr Allah "die Ungläubigen" hasst – sie gelten ihm gar als die "schlimmsten Tiere" (Sure 8,55) – und dass es für den gläubigen Muslim eine heilige Pflicht sei, den Zorn Gottes an ihnen zu vollstrecken (Suren 8,15-16). Eine gute Grundlage für den respektvollen Umgang mit Andersdenkenden ist dies sicherlich nicht.

Mit Mitgefühl oder gar Respekt dürfen "die Feinde Gottes" aber auch in der Bibel nicht rechnen. Denn es steht geschrieben: "Du wirst alle Völker verzehren, die der Herr, dein Gott, für dich bestimmt. Du sollst in dir kein Mitleid mit ihnen aufsteigen lassen" (Deuteronomium, 7,16-17). Auch im Neuen Testament wird die Bestrafung "der Bösen" immer wieder in schillerndsten Farben ausgemalt. So verkündet das Matthäus-Evangelium, dass der "Menschensohn seine Engel aussenden" wird, die diejenigen, die "Gottes Gesetz übertreten haben, (…) in den Ofen werfen, in dem das Feuer brennt. Dort werden sie heulen und mit den Zähnen knirschen" (Mt. 13,41-43). Nicht besser kommen die Fehl- und Nichtgläubigen bei Paulus weg: Die, die sich weigern, (den christlichen) Gott anzuerkennen, sind, so der Apostel, "voll Ungerechtigkeit, Schlechtigkeit, Habgier und Bosheit, voll Neid, Mord, Streit, List und Tücke, (…) sind überheblich, hochmütig und prahlerisch, erfinderisch im Bösen (…) Wer so handelt, verdient den Tod" (Römer 1,28-32)."

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http://rationalearmeefraktion.wordpress.com
"Sand im Getriebe des Fundamentalismus"

Vergebung

Re: Gott liebt Kinder nicht

#92 Beitrag von Vergebung » 16.03.2014, 13:18

Liebe Christen,
was lese ich denn hier, ohne das weiter zu bewerten.

Den Gott, den ich als Schöpfer, als Erlöser und als Lehrer und Tröster kenne, also den Dreieinigen,
der ist die Liebe und das wurde vor 2000 Jahren wirklich deutlich seit wir vom neuen Bund reden dürfen und das Evangelium kennen.

Nun komme mir doch keiner mit dem alten Testament und den Schlachtungen und Kriegen
und mit dem dazugehörigen Gott, der angeblich kein Gott der Frohbotschaft und des Heils sei.

Gott ist und war immer ein Gott der Liebe, hat sieben Zeiteinheiten für dich und mich geschaffen und er schafft auch heute
am 9. 10. oder 11. Schöpfungstag. Man muss nur genau christlich hinschauen und die Bemühungen zur Vollendung sehen.

LG

minna

Re: Gott liebt Kinder nicht

#93 Beitrag von minna » 16.03.2014, 14:55

@ Querdenkermicha,

ich habe nicht behauptet, es ginge in anderen nichtchristlichen Gesellschaften, von anderen Religionen inspirierten
Kulturen etwa human zu.
Ich meinte in dem von Dir zitierten Satz lediglich, dass Gebote zur Gerechtigkeit und Barmherzigkeit auch in den hl.Schriften
anderer Religionen als ein roter Faden zu einem zwischenmenschlichen, humanen Umgang zu finden sind.

Mitnichten sagte ich, dass sie tatsächlich häufig befolgt werden.

Pagan

Re: Gott liebt Kinder nicht

#94 Beitrag von Pagan » 17.03.2014, 11:54

Hat er- und ihm genau deshalb die Gebote und die Botschaft Jesu (und die ähnlich lautenden in anderen Religionen)
gegeben.
Als roten Faden für humanes Verhalten.
Ach, minna, einmal mehr pickst du dir nur das heraus, was gerade in deinen Kram passt.

Was von der Bibel als Grundlage für moralisch-ethisch humanes Verhalten zu halten ist, das habe ich bereits vor geraumer Zeit in einem anderen Thema behandelt. Daraus ein paar Beiträge, die zum Thema sprechen:
Klick!
Klack!
Klick!
Klack!

Ich meine, es müsste heute allerorten bekannt geworden sein, welche Blutspur die Christen in ihrer knapp 2000jährigen Geschichte bis heute hinterliessen. Kein Wunder, dass ausgerechnet die Christen sich mit allen Kräften gegen die Aufklärung und die von ihr vertretenen Menschenrechte gewehrt haben. Ich zitiere dazu den Theologen E. Jüngel: "Die christlichen Großkirchen standen in ihrer zweitausendjährigen Geschichte den Menschenrechten nicht nur distanziert gegenüber, sondern sie haben der politischen Durchsetzung der Menschenrechte erheblichen Widerstand entgegengesetzt ..." Der Vatikan beispielsweise hat die Menschenrechtskonvention bis heute nicht unterzeichnet.

Deine Verweise auf andere Kulturen und Religionen ändern nichts daran, dass das Christentum in moralischer Hinsicht versagt hat. Es sehe es vielmehr als Armutszeugnis, wenn du mit solchen Argumenten deinen Gott zu verteidigen suchst. Kinder reagieren mit "Aber der hat doch auch ... Und jene dort, die hat noch viel mehr ..." aus ihrer kindlichen Perspektive, bei Erwachsenen nennt sich das dann wohl eher kindisch! Solche Seitenhiebe verändern das Bild von deinem Gott und Jesus und den Verdiensten oder dem Verschulden der Christen überhaupt nichts.
minna hat geschrieben:Was wäre eine Alternative zum Tod in einer Welt,die auf Werden und Vergehen ausgerichtet ist?
Braucht es denn eine Alternative??
Wenn du und ein paar andere Menschen das nicht so unbändig wollten, gäbe es wohl keine Religion, die ewiges Leben verspricht.
Dann gäbe es auch diesen barbarischen Gott der Christen nicht.

Manuela

Re: Gott liebt Kinder nicht

#95 Beitrag von Manuela » 17.03.2014, 12:05

Was aber Menschen aus ihrer Religion machen, lässt sich nicht uneingeschränkt Gott in die Schuhe schieben ...

Pagan

Re: Gott liebt Kinder nicht

#96 Beitrag von Pagan » 17.03.2014, 13:34

Manuela hat geschrieben:Was aber Menschen aus ihrer Religion machen, lässt sich nicht uneingeschränkt Gott in die Schuhe schieben ...
Och, das tut doch hier niemand, das macht Gott doch selbst. Er behauptet ja, dass nichts gegen seinen Willen geschehe (siehe Bibel). Er will also das Gute wie das Böse, und da liegt ihm, dafür gibt die Bibel über 1000 Hinweise für, letzteres sehr viel näher.

Manuela

Re: Gott liebt Kinder nicht

#97 Beitrag von Manuela » 17.03.2014, 14:14

Du glaubst also, der Mensch sei ein duales Wesen; Christus aber hat die Dualität aufgehoben, die uns von Gott trennt ...

Pagan

Re: Gott liebt Kinder nicht

#98 Beitrag von Pagan » 17.03.2014, 14:41

Manuela hat geschrieben:Christus aber hat die Dualität aufgehoben, die uns von Gott trennt ...
Mit anderen Worten: Wir sind seit 2000 Jahren nur noch böse, so wie Gott es war und ist :mrgreen: Gleich und gleich gesellt sich ja bekanntlich gern.

Manuela

Re: Gott liebt Kinder nicht

#99 Beitrag von Manuela » 17.03.2014, 15:08

Wenn du ehrlich bist, definieren wir uns und unser Umfeld über Gegensätze: Tag und Nacht, Himmel und Hölle, Mann und Frau, Gott und ? Existiert denn, objektiv gesehen, das Böse als solches? Wobei ich schon der Meinung bin, dass im Universum von Anbeginn an ein ewiger Kampf zwischen einem objektiven Gut und einem objektiven Böse tobt. Luther spricht in seinem Beichtgebet von Gedanken, Worten und Werken. Es scheint also ein Unterschied darin zu bestehen, ob das Böse nur gedacht oder auch getan wird. Das Böse scheint sich demnach auf unterschiedlichen Ebenen abzuspielen, was wiederum von der Stufe des Bewusstseins abhängig ist, und genau an diesem Punkt kommen Buße und Reue hinzu; der Gedanke wäre demzufolge die höchste Ebene. Ein Tier tötet, um seinen Hunger zu stillen, es kann sich ein schlechtes Gewissen nicht leisten, will es nicht untergehen. Ist aber das Töten als solches vor diesem Hintergrund dann nicht böse? Auch dem Menschen wohnen derlei Triebe noch inne, und oft genug suchen sie sich andere Kanäle: Töten kann zum Selbstzweck werden, in einem solchen Fall wird es als böse definiert (wobei die Schuldfähigkeit eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt). Abgesehen davon haben wir im Prinzip doch drei Möglichkeiten, mit Frust oder Sünde umzugehen: 1. Wir behalten ihn für uns, fressen ihn in uns hinein, was uns auf Dauer krank werden lässt (deshalb sterben auch "die Guten" immer zuerst). 2. Wir projizieren ihn auf unseren Nächsten, was zur Folge hat, dass gegebenenfalls eine Kettenreaktion entsteht; man spricht hier im religiösen Sinne von des Satans Sündenketten. 3. Wir geben ihn ab an Christus, der dafür gestorben ist. Aber ist das wirklich so einfach? Forcieren wir damit nicht die Apokalypse oder Gottes Zorn? Auf der anderen Seite: Würde eine Projektion des Bösen auf Satan diesem Macht verleihen?

Pagan

Re: Gott liebt Kinder nicht

#100 Beitrag von Pagan » 17.03.2014, 17:11

Manuela hat geschrieben: Wobei ich schon der Meinung bin, dass im Universum von Anbeginn an ein ewiger Kampf zwischen einem objektiven Gut und einem objektiven Böse tobt.
Deine Begabung scheint mir weniger in philosophischen Belangen zu liegen denn vielmehr in einer penetranten "Trolligkeit".

Eine Frage: Hast du öfters Albträume, in denen irgendwelchen guten gegen dunkle bösen Mächte kämpfen? Den Eindruck vermittelst du.

Wie auch immer, ein "objektiv gut" oder "objektiv schlecht" gibt es nicht, schon gar nicht im ungeschaffenen Universum. Gut und böse sind subjektive Wahrnehmungen.

Dinge sind objektiv so, wie sie sind, die Erde kreist um die Sonne, Planeten und Sterne werden von schwarzen Löchern "verschluckt", Menschen kommen auf die Welt und sterben, Regen führt zu Leben und Tod. Unsere Wahrnehmung dieser Dinge dagegen ist nicht objektiv.

Gehst du von einer von Gott erschaffenen Welt aus (für das es notabene nie den geringsten plausiblen und bestätigten Hinweis gab), schiebst du einfach eine fiktive gedankliche Ebene ein. Dein (fiktiver) Gott erklärt Dinge und Handlungen und Einstellungen jedoch nicht als gut oder schlecht, weil sie objektiv gut oder schlecht sind, sondern ausschliesslich deswegen, weil er will, dass es gut oder schlecht ist. Sonst wäre er nicht der Gott, den du zu erkennen meinst, sondern ein Untergott, der sich gut und böse vorgeben lassen muss.

Nicht mehr du entscheidest jetzt darüber, was gut oder böse ist, sondern (d)ein fiktiver Gott, resp. diejenigen, die den Willen dieses fiktiven Gottes zu kennen vorgeben und ihn dir kommunizieren. Das unselige Konzept der Sünde ist dabei als Druckmittel äusserst hilfsreich, ebenso die entsprechenden Strafandrohungen (feuriger Pfuhl etc.)

Tja, so bleibt es dabei, dass der biblische Gott allein schon seiner ihm zugeschriebenen Gräueltaten wegen als nicht gut, sondern vielmehr als grottenschlecht und abartig böse (dies natürlich alles subjektivb) betrachtet wird.

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