Gott liebt Kinder nicht

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minna

Re: Gott liebt Kinder nicht

#181 Beitrag von minna » 29.03.2014, 19:08


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tosamasi
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Re: Gott liebt Kinder nicht

#182 Beitrag von tosamasi » 29.03.2014, 19:39

Aus dem Link:
Leid und die Güte Gottes: Bei der Frage Epikurs nach der Güte Gottes angesichts des Leids in der Welt spielt die menschliche Freiheit eine entscheidende Rolle. Denn für das vom Menschen verursachte Leid ist nicht Gott verantwortlich - selbst dann, wenn er dem Menschen die Freiheit gewährt hat, Leid zu verursachen.
Die Freiheit wird andererseits aber bestritten, wenn auf Gottes Fügung (Schicksal) etc. verwiesen wird. Dabei spielen Bibelworte wie das von den Sperlingen eine Rolle:
Mt 10,29 Kauft man nicht zwei Sperlinge für einen Groschen? Dennoch fällt keiner von ihnen auf die Erde ohne euren Vater.

30 Nun aber sind auch eure Haare auf dem Haupt alle gezählt.
Man kann sich aussuchen, was man favorisiert.

Ich habe vier Kinder, aber ich habe nie gesagt, der Stärkere möge gewinnen, die anderen haben halt Pech und müssen dem Starken gehorchen, wenn sie nicht Prügel von ihm beziehen wollen. Freiheit in Liebe kann doch nicht heißen jemandes Willkür ausgesetzt zu werden.
Nur der Einfältige fürchtet die Vielfalt
tosamasi

Pagan

Re: Gott liebt Kinder nicht

#183 Beitrag von Pagan » 29.03.2014, 21:42

minna hat geschrieben:klick
Die Theodizeeproblematik lässt sich kurz zusammengefasst so ausdrücken (nach V. Dittmar):
- Es gibt einen Gott, dieser ist personal und hat die Welt erschaffen.
- Dieser Gott ist allmächtig, allwissend und (all)gütig.
- Jemand, der gut (gütig) ist, würde nach Möglichkeit etwas, was schlecht oder böse ist, nicht tun und es verhindern, wo er kann oder es ganz eliminieren.
- Es gibt Übel in der Welt.
Wie also kann jemand nur behaupten, Gott sei (all)gütig angesichts der überall in dieser Welt anzutreffenden Übel?

Das Theodizee-Problem kann nur gelöst werden, wenn eine der vorstehenden Aussagen aufgehoben oder widerlegt wird. Was das für Folgen hat für den Gläubigen, darüber kann sich jeder seine eigenen Gedanken machen. Tipp: Man stelle sich beispielsweise einen nicht allmächtigen oder einen nicht allwissenden Gott vor. Wie heftig Gläubige sich gegen die Vorstellung eines nicht lieben Gottes wehren, erleben wir hier.
Tja, dumm gelaufen, das Konzept Gott ist eben von Anfang an völlig undurchdacht, voller Widersprüche und logischen Fehlern. Gläubige verheddern sich bei der Rechtfertigung Gottes immer und in jedem Fall unausweichbar in Widersprüche und Denkfehler.


Sachlich-nüchterne Ausarbeitungen (im Gegensatz zur apologetischen Version auf der KLJ-Seite) zur altbekannten Theodizee-Problematik finden sich hier: Klick! oder Klack!.

minna

Re: Gott liebt Kinder nicht

#184 Beitrag von minna » 29.03.2014, 22:27

Lieber pagan, bleib` bei Deiner Einstellung.Dein gutes Recht. :wink:
Ich bedauere Dich auch nicht, dass Du an dieser Welt scheinbar nur das
tatsächlich vorhandene Unglück und Elend wahrzunehmen im Stande bist.

Ich bedauere Dich dafür, dass Du scheinbar z.B. niemals ein schwer behindertes
Kind hast erleben dürfen, dem Ärzte, Prognosen, eine denkbar schlechte
Aussicht auf ein einigermaßen lebenswertes Leben vorausgesagt haben.
Das dann fröhlich und selbstbewusst sämtliche Mutmaßungen über sich mit
Irrtum strafte und sich in wenigen Jahren von einem absoluten Pflegefall,
einer großen Sorge und Belastung der Familie, zu einem glücklichen, aufrecht
gehenden Menschen entwickeln durfte.
Oft stehen da nicht die wichtigen Therapien im Vordergrund - aber eine gewaltige Menge
an Akzeptanz und Geduld. Hände, die halten und begleiten.
Man kann es auch Liebe nennen.

Ich jedenfalls bleibe bei meinem Glauben, bei meinem Gott.
In Dankbarkeit für all`das Gute, das er mir geschenkt, gezeigt hat.
Für alles Schlechte, was mich lehrte, die Unterschiede zu erkennen.
Und bitte um die Kraft, um die Führung, anderen von diesem Segen auf irgendeine
Weise weitergeben zu können.
Zuletzt geändert von minna am 30.03.2014, 08:40, insgesamt 1-mal geändert.

Pagan

Re: Gott liebt Kinder nicht

#185 Beitrag von Pagan » 30.03.2014, 08:27

minna hat geschrieben:Und ich bleibe bei meinem Glauben, bei meinem Gott.
Das nimmt dir niemand, selbst ich nicht. Lass dich also nicht darin beirren, dir weiterhin ein X für ein U vorzumachen und die Augen vor so mancher bitterer Realität zu schliessen. :mrgreen:

Wenn du jedoch meinst, einen derartigen Schmarren wie gestern ("Respektierte man endliches Gottes Wort, so gäbe es keine Armut, keine Slums, keine Dummheit., keine Willkür, keine Unterdrückung von Frauen.") oder weit genereller gesagt Gott und sein angebliches Wirken als Faktum und Wahrheit zu propagieren versuchst, kannst du dir mindestens einer Nachfrage durch mich sicher sein :lol:

Pagan

Re: Gott liebt Kinder nicht

#186 Beitrag von Pagan » 30.03.2014, 08:33

Jedem die Sache nüchtern betrachtendem Menschen offenbart sich Gott in der Bibel als böse, grausam und überaus blutrünstig, auch, wie hier eingehend thematisiert, gegenüber unschuldigen Kindern. Die Frage, woher denn das Böse und Ungute in der Welt kommt, erübrigt sich damit eigentlich, wird Gott doch auch als Schöpfer von Himmel und Erde und allem Leben dargestellt. Man darf davon ausgehen, dass wer als Schöpfer derart abgrundtief böse ist, wird nur Böses und Ungutes schaffen wollen, und sei es nur zu seiner eigenen Unterhaltung. Auf Grund der biblischen Berichte kann ich mir diesen Gott sehr gut vorstellen, wie er im Himmel interessiert zuschaut, wie Menschen in den Fluten eines Tsunamis ertrinken, von Tumoren zerfressen werden oder sich gegenseitig den Schädel einschlagen.

Gläubige wollen den lieben Gott als Ursache all dieser Not, dieses Leidens, dieser Missstände und dieser Bosheit nicht wahrhaben. Verständlich.

Gott sagte am Ende seiner Schöpfung: "...siehe, es war sehr gut." Bereits kurze Zeit später stellte dieser Schöpfer fest: "Da sah Gott auf die Erde, und siehe, sie war verderbt". Damit wird er wohl die lebende Kreatur gemeint haben, wir wissen aber, dass auch die Natur, unsere Erde mit ihren Naturkatastrophen und dergleichen mehr nicht wirklich gut ist.

Angenommen, es wäre jedoch bei der Schöpfung wirklich alles sehr gut (gut ja doch ziemlich relativ) gewesen, wie kam denn die Verderbtheit, das Böse, das Unvollkommene in die Welt?

Tja, das Böse, Ungute und Unvollkommene könnte ja von aussen gekommen sein. Dann hätte Gott aber nicht alles geschaffen, die Bibel würde lügen. Und wir müssten zwingend davon ausgehen, dass neben diesem Gott noch gleich mächtiges oder mächtigeres Wesen existiert, das alles Ungute geschaffen hat. Darauf oder dass Gott womöglich nur ein bedeutungsloser "Untergott" ist, darauf deuten ja bekanntlich auch die Worte hin: "Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei".

Ich bezweifle, dass diese Erklärungsmöglichkeit für das Böse und Unvollkommene bei den Gläubigen bessere Akzeptanz findet.

Was käme dann noch in Frage? Hat Gott vielleicht Fehler gemacht und das Böse, Ungute und Unvollkommene ist nur deswegen und damit völlig unabsichtlich in die Welt gekommen? Wir wissen es nicht. Wir wissen aber, dass wenn Gott derartige Fehler unterlaufen sind, sprich er gepfuscht hat, dann ist er weder allmächtig und schon gar nicht allwissend, denn sonst hätte er nicht sagen können, dass alles "sehr gut" sei. Ausser es sei natürlich, dass sein "gut" für uns "schlecht" bedeutet, womit wir wieder beim Punkt angelangt wären:

Hat also Gott das Böse, Ungute und Unvollkommene absichtlich geschaffen? Es spricht vieles, ja nahezu alles dafür, speziell auch das widerwärtig grausame biblische Erscheinungsbild dieses Gottes.

minna

Re: Gott liebt Kinder nicht

#187 Beitrag von minna » 30.03.2014, 08:49

Pagan hat geschrieben:
minna hat geschrieben:Und ich bleibe bei meinem Glauben, bei meinem Gott.
Das nimmt dir niemand, selbst ich nicht. Lass dich also nicht darin beirren, dir weiterhin ein X für ein U vorzumachen und die Augen vor so mancher bitterer Realität zu schliessen. :mrgreen:

Wenn du jedoch meinst, einen derartigen Schmarren wie gestern ("Respektierte man endliches Gottes Wort, so gäbe es keine Armut, keine Slums, keine Dummheit., keine Willkür, keine Unterdrückung von Frauen.") oder weit genereller gesagt Gott und sein angebliches Wirken als Faktum und Wahrheit zu propagieren versuchst, kannst du dir mindestens einer Nachfrage durch mich sicher sein :lol:
Du tust mir leid. So negativ gepolt. :cry:
Nur Fähig zur Kritik (die an sich gut ist), schwärzestes Schwarzsehen, verbunden mit verbalen Unhöflichkeiten.

Was Deine "Argumentation" selbstverständlich völlig unsachlich bleiben lässt.

Ein Schmarrn (nicht Schmarren, der Begriff stammt aus der Küche) rundum, wie der Bayer sagen würde.

Einen schönen Sonntag trotzdem.

M.

Pagan

Re: Gott liebt Kinder nicht

#188 Beitrag von Pagan » 30.03.2014, 09:05

minna hat geschrieben:schwärzestes Schwarzsehen
Ganz im Gegenteil :D :D :D . Ich geniesse den Frühling, das Wiedererwachen der Natur, habe heute Morgen schon Sport getrieben in dieser herrlichen Natur, mit der Katze im Garten gespielt und glücklich und zufrieden mit meiner Frau gefrühstückt. Ein wunderbarer Tagesbeginn, und ich freue mich enorm, dass die Sonne heute Abend gleich eine ganze Stunde länger scheint.

Wenn ich dagegen heute Morgen hier, gleich in der Nähe einer Kirche, wie übrigens jeden Sonntag, so viele Gläubige mit bedrückten oder ausdruckslosen Gesichtern aus der Messe schleichen sehe, dann hinterlässt das bei mir nicht eben den Eindruck, dass Gottes Wort, ja überhaupt Glaube an einen angeblich derart grossartigen und lieben Gott etwas Erbauliches sein könnte. Aber wenigstens wird viel Aufhebens mit viel Glockengeläut und so darum gemacht.

Ach, bevor ichs vergesse: Schmarren oderSchmarrn? (Soviel zu vermeintlichen und nichts zur Sache beitragenden Seitenhieben, wenn einem andere, sachliche Argumente ausgehen.)

minna

Re: Gott liebt Kinder nicht

#189 Beitrag von minna » 30.03.2014, 10:00

Die Sonne scheint heute Abend nicht einen Moment länger oder kürzer als sonst um diese Zeit.
Ganz gleich, wie die Uhren ticken.:mrgreen:

Und was unsachliche Seitenhiebe betrifft, da bin ich raus. :wink:

Die möchten andere, Du, sehr viel lieber einflechten.
Es hapert leider nur meistens an der nachvollziehbaren Logik.
Denn da geht es ja nicht um Glauben.*grins*

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Re: Gott liebt Kinder nicht

#190 Beitrag von tosamasi » 30.03.2014, 12:01

Was Wunderheilungen betrifft, könnte man auch von einer Ungerechtigkeit Gottes ausgehen. Warum wird der eine geheilt und die vielen anderen nicht, obwohl sie auch beteten und hofften?
Nur der Einfältige fürchtet die Vielfalt
tosamasi

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