Gott liebt Kinder nicht
Re: Gott liebt Kinder nicht
Auf eine bestimmte Weise sind Lebensaufgaben miteinander verwoben, denke ich, aber ich bin nicht der liebe Gott, der wohl alleinig darüber eine zufriedenstellende Auskunft geben könnte, weil er den Überblick hat ...
Re: Gott liebt Kinder nicht
Ja, wie wahr!Manuela hat geschrieben:... aber ich bin nicht der liebe Gott...

Re: Gott liebt Kinder nicht
minna, wo wir ohne Glauben (oder Religion) stünden, das wird dir wohl niemand sagen können. Auch was uns die erklärte Wissenschaftsfeindlichkeit der RKK als dominierende Institution des Christentums während weit länger als ein Jahrtausend "gekostet" hat, wird niemand benennen können.minna hat geschrieben:Stürben ohne jeden Glauben keine Kinder mehr? Würden aus Menschen Heilige, aus Raubtieren Vegetarier,
verlören die Naturgewalten und Gesetze ihre Macht und ihren Einfluss?
Empirisch abgesichert wissen wir jedoch, dass die aus deiner Sicht gottlosen Menschen wie z.Bsp. Buddhisten, oder viel näher, die vielen "Ungläubigen" in Schweden, in Tschechien etc. keinesfalls schlechtere Menschen sind als Christen. Ja ich behaupte mal, ohne es mit Fakten unterlegen zu können, dass du unter diesen sogenannt Gottlosen z.Bsp. deutlich mehr Tierschützer und Vegetarier findest als bei christlichen Gläubigen. Der Buddhismus erweist sämtlichen Lebewesen, also auch Tieren gegenüber, eine weit höhere Achtung als das Christentum und legt seinen etwa 300 Mio Anhängern nahe, auf Fleisch zu verzichten.
Für mich sind Menschen, die sich ohne religiösen Hintergrund und "Zwang" moralisch-ethisch "gut" verhalten, weiter als diejenigen, die sich zwar ebenso verhalten, dies aber, weil sie Sanktionen ihres Gottes befürchten, wie das typischerweise viele Christen tun. Die Empire jedoch beweist, dass Gläubige sogar trotz eines solchen strafenden Gottes im Rücken keinesfalls weniger "böse" oder moralisch weniger "schlecht" sind als Menschen, die kein drohendes Phantom namens Gott hinter sich zu haben glauben.
Allein die Blutspur, die das Christentum durch die Geschichte hinterlassen hat, widerlegt den angeblich doch so friedvollen Charakter des christlichen Glaubens. Auch wenn ich mir das heutige Weltgeschehen anschaue, scheinen mir die Christen bei den Kriegstreibern in der Mehrheit zu sein, auch ein gewisser Herr Putin bekennt sich ja bekanntlich öffentlich zu seinem Glauben und trägt demonstrativ ein Kreuz um den Hals. Aber selbst im überschaubaren Kreis meiner Familie erlebe ich seit Jahrzehnten teilweise abgrundtiefen Hass und Verachtung von gläubigen Christen gegen nahe Verwandte, notabene ebenfalls Christen und notabene aus rein religiöses Ursache.
Aber wie hast du doch dazu treffend Steven Weinberg zitiert:
"Mit oder ohne Religion werden sich gute Menschen gut verhalten
und schlechte Menschen werden Böses tun.
Doch der Beitrag der Religion in der Geschichte war,
es guten Menschen zu erlauben, Böses zu tun."
Diese Aussage kann ich jederzeit unterschreiben.
minna, du vereinfachst unzulässig. Das ist bestenfalls eine kleine Untermenge von dem, was das Christentum ausmacht und erklärt allenfalls, warum das Christentum von Anfang an Naturwissenschaften bekämpft hat. Heute hat dieses Christentum zum Glück nicht mehr die Macht, wissenschaftliche Forschung ernsthaft zu verhindern, und es ist zu hoffen, dass der Kreationismus unter dem Deckmantel des sogenannten Intelligent Design in unserem Schulwesen nicht wirklich Fuss zu fassen vermag. Allein das ist für mich ein Grund, dem Christentum nicht eben wohlgesinnt zu begegnen.minna hat geschrieben:Was wäre ohne einen Glauben an einen barmherzigen Gott, der verborgen hinter allen diesen Rätseln des Seins und
der Schöpfung existiert, anders?
Gott barmherzig zu nennen ist völlige Weichspülerei, ist unzulässige Beschönigung des von der Bibel tatsächlich gezeichneten Gottesbildes.
Biblische Worte wie "Gott ist die Liebe" implizieren zwar ein derartiges Gottesbild, das jedoch tausendfach durch ein und dieselbe heilige Schrift widerlegt wird, im NT genau so wie im AT. "Wer die Heilige Schrift von Anfang an liest, begegnet auf Schritt und Tritt einem Gott, der Gewalt unter Menschen toleriert, ja sogar anordnet und selbst praktiziert.", sagt der von mir hier vor einigen Tagen schon zitierte Alttestamentler Prof. Dr. Manfred Oeming, und etwas weiter dann "Die Gewalt hat sich innerhalb der Bibel nicht zunehmend minimiert. Eher im Gegenteil erwuchs aus den irdischen, zeitlichen Gewalttaten im Alten Testament die Vorstellung eines ewigen Gerichts im Neuen Testament."
Auch Jesus selbst konterkariert seine Forderung nach Nächsten- und Feindesliebe und Vergebung sozusagen am Laufmeter, wenn er all denen, die ihm nicht gefällig sein wollen, bei jeder sich bietenden Gelegenheit ewige, sprich nie mehr endende [sic!] Qualen im Höllenfeuer androht und ganze Städte verflucht. Wie sagt dieser Gott in Sohnesgestalt doch: "Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden" und was unmittelbar darauf folgt, wird verschwiegen. Da heisst es nämlich weiter: "wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden“
Wie sagt Oemig auch: "Von einer zunehmenden Pazifizierung des Gottesbildes bis hin zu Jesus Christus, der nur noch Gewalt erleidet, aber keine mehr ausübt, kann also keine Rede sein, allenfalls, wenn man die zahlreichen harten Gerichtsansagen in der Predigt Jesu überliest. [...] Die Vorstellung von zwei Göttern – ein Gott der Gewalt im Alten, ein Gott der Liebe im Neuen Testament – ist eine üble Häresie, die dem exegetischen Befund nicht standhält. Beide Testamente bezeugen einen Gott." Soweit der theologische Befund, über den der eine oder andere Leser oder auch Leserin sich hoffentlich auch Gedanken macht.
Ich weiss tatsächlich nicht, wieviel Selbstbetrug nötig ist, trotzdem von einem barmherzigen Gott zu reden. Auf jeden Fall: Jährlich Millionen unschuldige [sic!] Kinder an Hungersfolgen sterben zu lassen, hinterlässt bei mir definitiv keinen Eindruck von Barmherzigkeit, egal was da in der Bibel versprochen wird. Das Versprechen, Gebete zu erhören, ist ja offensichtlich keinen Pfifferling wert.
PS: Hervorhebung in Zitaten von mir
Re: Gott liebt Kinder nicht
Tja, wenn man wie manche Gläubige sich derartig indoktrinieren liess, dass ein Leben ohne Gott sinnlos und absurd erscheint, dann ist die Pflege dieser Illusion lebenswichtig.Rolf hat geschrieben:Die Illusion ist (über)lebenswichtig.
Mir sagten gläubige Christen schon unverblümt, dass ich mir gleich eine Kugel durch den Kopf schiessen könne ohne ihren Gott. Ehrlich gesagt, mir tun solche Menschen nicht mal leid, ich wünsche ihnen aber ein heftiges und heilsames Erschrecken

Zuletzt geändert von Pagan am 16.04.2014, 19:38, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Gott liebt Kinder nicht
Hast du dich jemals eingehend mit der Tatsache Evolution beschäftigt? Wir Menschen sind - wie alle Lebewesen - das blinde Ergebnis aus Anpassung und Notwendigkeit (Selektion und Mutation). Ohne Meteoriteneinschlag vor 65 Mio. Jahren wären heute wohl noch die Saurier "an der Macht" und wir würden nicht existieren. Was bitte lässt auf einen "göttlichen Plan" schließen, wenn der Zufall eine derart große Rolle spielt?Hermine Breithaupt hat geschrieben:
Ich sehe (glaube) es so: Gott hat einen Plan für die Menschheit, wo es letztendlich hingeht. Irgendwann wird er einen "vorhergesehenen" Abschluss dieses ewigen Hin und Her zwischen Gut und Böse schaffen. [...]
Die christlicherseits vielgepriesene "Bewahrung der Schöpfung" ist eine Farce: Auch ohne Zutun des Menschen herrscht eine unvorstellbare Grausamkeit auf diesem Planeten (Fressen und Gefressenwerden).
Buchtipp: Michael Schmidt-Salomon: Hoffnung Mensch. Eine bessere Welt ist möglich.
P.S.: Wer auf dieses Postimg antwortet, wird sich evtl. eine Woche gedulden müssen, da ich die nächsten Tage wohl keinen Netzzugang haben werde. In diesem Sinne: Frohe Ostern!
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http://rationalearmeefraktion.wordpress.com
"Sand im Getriebe des Fundamentalismus"
Re: Gott liebt Kinder nicht
Ja sicher, Evolution hat ihren Stellenwert in der Entwicklung des Lebens - das sehe ich auch so. Nur kann sie z.B. Phänomene wie die Metamorphose (Raupe-Schmetterling) nicht erklären. Ebenso wenig das Geheimnis des Lebens an sich. Bau eine Zelle identisch nach, mit allen Bestandteilen, die notwendig sind - du wirst sie dennoch nicht mit Leben erfüllen können, kein Mensch kann das. Solche Fakten machen für mich einen Schöpfer unabdingbar.Querdenkermicha hat geschrieben:...Hast du dich jemals eingehend mit der Tatsache Evolution beschäftigt? Wir Menschen sind - wie alle Lebewesen - das blinde Ergebnis aus Anpassung und Notwendigkeit (Selektion und Mutation). Ohne Meteoriteneinschlag vor 65 Mio. Jahren wären heute wohl noch die Saurier "an der Macht" und wir würden nicht existieren. Was bitte lässt auf einen "göttlichen Plan" schließen, wenn der Zufall eine derart große Rolle spielt?
Buchtipp: Michael Schmidt-Salomon: Hoffnung Mensch. Eine bessere Welt ist möglich.
In diesem Sinne: Frohe Ostern!
Schmidt-Salomon, ja? Was du da neulich von ihm über Auschwitz zitiert hast - dass es nur ein "Gedanke des Bösen" gewesen sei. - Nein danke! Mit solch kruden Gedanken mag ich mir nicht die Zeit verplempern.
Trotzdem: Frohe Ostern!

Re: Gott liebt Kinder nicht
Ich schließe mich den guten Osterwünschen mit einem Wort von Schalom Ben-Chorin an:
"Freunde, dass der Mandelzweig wieder blüht und treibt, ist das nicht ein Fingerzeig, dass die Liebe bleibt?" Aus: "Das Zeichen" ... In diesem Sinne, gesegnete Feiertage ...
"Freunde, dass der Mandelzweig wieder blüht und treibt, ist das nicht ein Fingerzeig, dass die Liebe bleibt?" Aus: "Das Zeichen" ... In diesem Sinne, gesegnete Feiertage ...
Re: Gott liebt Kinder nicht
... man kann auch ganz ohne Religion sehr indoktriniert sein ....und auch das scheint manchmal scheinbar sehr überlebenswichtig ....Pagan hat geschrieben:Tja, wenn man wie manche Gläubige sich derartig indoktrinieren liess, dass ein Leben ohne Gott sinnlos und absurd erscheint, dann ist die Pflege dieser Illusion lebenswichtig.Rolf hat geschrieben:Die Illusion ist (über)lebenswichtig.