Frohe Ostern

Persönliche Wünsche an andere Fories
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Re: Frohe Ostern

#11 Beitrag von Comment » 20.04.2014, 16:05

Ich beschäftige mich gerade mal mit der Frage, warum denn die Auferstehung des irdischen Leibes für die Christen so wichtig ist. Wir Menschen haben doch eine Seele, die im Gegensatz zum Leib nicht vergänglich ist. Es müßte doch dem Heilswillen Gottes Rechnung getragen sein, wenn die Seele zu IHM gselangt.. Und auch bei Jesus, der ja in einem Leib auf der Erde war, bräuchte das Vergängliche an ihm nicht verwandelt werden. Wozu, wenn, wie gesagt, seine Seele doch zum Vater kommen konnte?
Geht nicht evtl. die Christenheit von der falschen Vorstellung aus, für ein Weiterleben bei Gott sei ein 'Leib', aus welchem 'Material' und in welcher Form auch immer, unbedingt erforderlich? Warum eigentlich? Kommt da nicht eher ein Wunsch zum Ausdruck, etwas eigentlich Vergängliches als dauerhaft, für die Ewigkeit zu bewahren? Hängt der Mensch so an dem, was an ihm auf Erden sichtbar ist, an allem, was ihn äußerlich prägt, einschl. etwaiger Narben (s. bibl. Bericht über den Auferstehungsleib Christi)? Wie traurig wäre es eigentlich für Körperbeschädigte, für Krüppel etc., wenn ihr Leib sich so, wie er auf Erden ist, mit Ausnahme des Materials natürlich, für ewige Zeiten darstellen würde? Und die schön-gebauten Menschen? Wären sie nicht ewig bevorzugt?

Wie an anderer Stelle schon gesagt: Fragen über Fragen! Und null Antworten!

Com.

minna

Re: Frohe Ostern

#12 Beitrag von minna » 20.04.2014, 16:25

Comment,

der auferstandene Leib Christi war doch lediglich wichtig als Zeugnis für die Auferstehung.
Wie hätte sich der zuvor gekreuzigte, gestorbene Jesus seinen Jüngern denn sonst glaubhaft
als wiederauferstanden von den Toten offenbaren sollen?

Franke

Re: Frohe Ostern

#13 Beitrag von Franke » 20.04.2014, 16:40

tergram hat geschrieben: Warum also ist der Todesüberwinder nicht triumphierend vor den Menschen aufgetreten, um die Kraft und Herrlichkeit Gottes und den Trost des Evangeliums überzeugend zu zeigen?
Nichts fürchtet TERGRAM wohl so sehr wie die Vorstellung, das, woran SIE NICHT glaubt und was ihr "nicht glaubhaft und logisch" erscheint, könnte RICHTIG sein. (Franke)

tergram

Re: Frohe Ostern

#14 Beitrag von tergram » 20.04.2014, 16:51

Ich fürchte so schnell nichts, Franke.

Ich fürchte nur, ich bekomme auf meine Fragen - außer einigermaßen sinnbefreiten Kommentaren, siehe vorstehend - keine Antworten von den hier vertretenen Christen. Aber vielleicht... Ostern ist ja noch nicht vorbei.

Kannst du mir antworten?

Comment

Re: Frohe Ostern

#15 Beitrag von Comment » 20.04.2014, 17:10

minna hat geschrieben:Comment,

der auferstandene Leib Christi war doch lediglich wichtig als Zeugnis für die Auferstehung.
Wie hätte sich der zuvor gekreuzigte, gestorbene Jesus seinen Jüngern denn sonst glaubhaft
als wiederauferstanden von den Toten offenbaren sollen?
Ist den Christen, die zur Auferstehung gelangen, nicht ein neuer Leib zugesagt, wie Christus ihn erhalten haben soll? Ich meine schon, und nach meiner Kenntnis gehen die Christen auch davon aus, dass sie in dem neuen Körper leben werden - in der NEUEN STADT JERUSALEM. Sind Sie anders informiert?

Com.

minna

Re: Frohe Ostern

#16 Beitrag von minna » 20.04.2014, 17:19

Nö.

Ansonsten: da hilft nur abwarten. :wink:

Ambrosia

Re: Frohe Ostern

#17 Beitrag von Ambrosia » 20.04.2014, 21:13

Der Glaube an Auferstehung generell hat sich im jüdischen Glauben erst sehr langsam durchgesetzt und war zu Jesu Zeiten nicht unumstritten. Die Sadduzäer z.B. lehnten einen Auferstehungsglauben z.B.vehement ab.

Siehe Mk 12, 18-27:
18Von den Sadduzäern, die behaupten, es gebe keine Auferstehung, kamen einige zu Jesus und fragten ihn:
19Meister, Mose hat uns vorgeschrieben: Wenn ein Mann, der einen Bruder hat, stirbt und eine Frau hinterlässt, aber kein Kind, dann soll sein Bruder die Frau heiraten und seinem Bruder Nachkommen verschaffen.
20Es lebten einmal sieben Brüder. Der erste nahm sich eine Frau, und als er starb, hinterließ er keine Nachkommen.
21Da nahm sie der zweite; auch er starb, ohne Nachkommen zu hinterlassen, und ebenso der dritte.
22Keiner der sieben hatte Nachkommen. Als letzte von allen starb die Frau.
23Wessen Frau wird sie nun bei der Auferstehung sein? Alle sieben haben sie doch zur Frau gehabt.
24Jesus sagte zu ihnen: Ihr irrt euch, ihr kennt weder die Schrift noch die Macht Gottes.
25Wenn nämlich die Menschen von den Toten auferstehen, werden sie nicht mehr heiraten, sondern sie werden sein wie die Engel im Himmel.
26Dass aber die Toten auferstehen, habt ihr das nicht im Buch des Mose gelesen, in der Geschichte vom Dornbusch, in der Gott zu Mose spricht: Ich bin der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs?
27Er ist doch nicht ein Gott von Toten, sondern von Lebenden. Ihr irrt euch sehr.
Hervorhebung in blau von mir.

Die Evangelien betonen in erster Linie das leere Grab, was die Auferstehung des Leibes für sie beweist. Hier spiegelt sich aber jüdisches Denken und jüdischer Glaube wieder. Für Juden der damaligen Zeit war eine rein geistige Auferstehung nicht vorstellbar, nicht denkbar. Nichtsdestotrotz kann der Auferstehungsleib nicht identisch gewesen sein mit dem ursprünglichen Leib. Alle Auferstehungsberichte von Begegnungen mit dem Auferstandenen berichten zunächst davon, dass die Jünger, Frauen etc. den Auferstandenen zunächst nicht erkannten, sondern er ihnen Hilfestellungen geben musste, bevor sie im Auferstandenen den Jesus den sie zu Lebzeiten kannten erkannten. Hätte der die gleiche Gestalt gehabt, wie der Jesus, den sie kurz zuvor zu Grabe getragen, hätten sie ihn ja unweigerlich sofort erkennen müssen. Zwar kann der Auferstandene mit seinem Leibe zwar essen und trinken, aber er ist nicht mehr an Raum und Zeit gebunden. Er kann Menschen an mehreren Orten gleichzeitig erscheinen, auch Mauern und verschlossene Türen sind kein Hindernis mehr für ihn. Der Bericht vom Körper mit den Narben fusst auf der Begebenheit des Thomas, der den Auferstehungsberichten der anderen nicht glauben will, und erst glauben will, wenn er selber die Hand in die Wunden legen kann. Und den Gefallen tut Jesus ihm.

Franke

Re: Frohe Ostern

#18 Beitrag von Franke » 20.04.2014, 21:43

tergram hat geschrieben:Ich fürchte so schnell nichts, Franke.

Ich fürchte nur, ich bekomme auf meine Fragen - außer einigermaßen sinnbefreiten Kommentaren, siehe vorstehend - keine Antworten von den hier vertretenen Christen. Aber vielleicht... Ostern ist ja noch nicht vorbei.

Kannst du mir antworten?
Ist doch gar nicht notwendig :wink:
Also ich kann inzwischen mehrere, für mich plausible Antworten lesen, die sich z. Teil auch ergänzen.
Anders hätte ich auch nicht geantwortet...

Frohe Ostern
Franke

Bedenkenträger

Re: Frohe Ostern

#19 Beitrag von Bedenkenträger » 20.04.2014, 21:44

tergram hat geschrieben:Mein Osterbrauch ist, mir diese Auferstehung-Sache durch den Kopf gehen zu lassen und Fragen dazu zu stellen...

Der Auferstandene ist, so sagt es die Bibel, nur seinen Anhängern erschienen. Das ist doch seltsam, oder? Das welterschütternde Ereignis, dass ein Mensch den Tod überwunden hat, sollte doch unbedingt die ganze Welt wissen! Zumindest aber das ganze Jerusalem. Oder? Wie logisch und glaubhaft ist es, dass nur ein kleiner Kreis den auferstandenen Jesus sieht und das zum Fest von Pilgern überfüllte Jerusalem nichts davon weiß? Die grandiose Botschaft wäre doch auf den Märkten und Plätzen besser bekannt geworden, als im Hinterzimmer, oder? Warum versteckt sich der Siegreiche? Die frohe Botschaft gehört doch in die Öffentlichkeit - klar und von jedem zu sehen und zu prüfen! Was wäre das für ein Siegeszug für das Evangelium geworden! Aus aller Welt wären sie gekommen um das Wunder zu sehen und Gott zu danken, ihn anzubeten, den Sieg über den Tod und die irdische Macht zu feiern.

Diese grandiose Chance, alle Welt zu informieren, sollte so erbärmlich vertan worden sein? Klingt das nach göttlicher Weisheit? Das grösste Ereignis der Menschheitsgeschichte verkümmert heimlich im Hinterzimmer? Ein paar Insider sehen ihn exklusiv, die Menschheit insgesamt bleibt außen vor?

Ist er wohl wirklich auferstanden oder haben sich die Jünger eine schöne Geschichte zusammengebastelt? Vielleicht ein Wunschtraum? Vielleicht Angst? Vielleicht...?

Fragende Ostergrüsse in Stadt und Land. "Er ist nicht auferstanden. Er ist wahrhaftig nicht auferstanden."
Nun, die Auferstehungssache ist ja wirklich eine besonders harte Nuß, liebe Schwester. :wink: Da haben schon viele kluge Theologenköpfe sich das Hirn darüber zermartert. Es stehen dort so viele Fragen offen im Raum, über das Wie, das Was, das Wozu etc.

Mein guter Freund und treuer Weggefährte Watson hatte dazu schon mal vor einer halben Ewigkeit einige berechtigte und äußerst interessante Fragen aufgeworfen :arrow: KLICK

Dazu haben wir uns dann dort über eine gewisse Zeitspanne hinweg recht rege ausgetauscht.

Es lohnt sich aber immer wieder, von Neuem darüber Gedanken zu machen, gerade zu Ostern, haben doch leider noch recht viele eine etwas unreflektierte Ansicht dazu und sind wir vielleicht noch selber meilenweit von der richtigen Erkenntnis hier entfernt. Denn wir haben ja noch einen ganzen Haufen von Fragen... :wink:

Frohe Ostern!
Zuletzt geändert von Bedenkenträger am 20.04.2014, 21:45, insgesamt 1-mal geändert.

tergram

Re: Frohe Ostern

#20 Beitrag von tergram » 20.04.2014, 21:45

Das Sadduzäer-Beispiel stützt meine Theorie, dass die Auferstehung ein Mythos ist, der sich erst im Zeitverlauf durch immer weitere Ausschmückungen verselbständigt hat.

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