Ist das Gedankengut an die letzte Seele zur Gefahr geworden?

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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fridolin

Ist das Gedankengut an die letzte Seele zur Gefahr geworden?

#1 Beitrag von fridolin » 08.05.2017, 12:29

http://nac.today/de/a/479340

Ei schau an. Stammapostel Schneider von Berufs wegen Strategiemanager krempelt die NAK um.
Der NAK Glauben von gestern, vorgestern ist in die Mülltonne gelandet. Heute im Jahre 2017 muss neues geglaubt werden. Schneider hat den Glauben am finden die letzten Seele für nichtig erklärt und erläutert weshalb das nicht zum Ziel führen konnte, weil ein bestimmtes Denkungsmuster dahinter steckte. Mit der neuen Variante hat Schneider m. M. nach eine Endloskette eröffnet. Das kann dauern, weil die Versiegelung erst eine Vorstufe der Erlösung ist. Das Würdig sein muss erst erarbeitet werden. In dieser Welt werden jeden Tag neue Menschenkinder geboren, die versiegelt werden könnten und danach erst die Würdigungsprozesse hinter sich bringen müssten. Mit dem neuen Denkungsprofil ist das Wiederkommen des Herrn Jesus, erstmal in weiter weiter Ferne verschoben worden.
Ob die neue Variante dem Geschmäckle von manchen konservativ denkenden treuen Gotteskind entspricht? Eigentlich eine Schelte an die Gläubigen. Ob ihnen das von Schneider unter die Nase geriebene Motivationsmuster der Vergangenheit erfreut, wird sich zeigen. :D
Die älteren Semester werden mit Sicherheit nicht alle begeisterte Zustimmer sein. :D
Ob Schneider sich das gut überlegt hat. :D

tergram

Re: Ist das Gedankengut an die letzte Seele zur Gefahr gewor

#2 Beitrag von tergram » 08.05.2017, 15:25

Nein, die "Alten" werden nicht gehen.
  • Wer das Desaster der Bischoff-Botschaft erlebt hat und damals nicht gegangen ist, als er noch jung und flexibel war, der geht jetzt erst recht nicht.

    Sich einzugestehen, einer lebenslangen Lüge aufgesessen zu sein, einer Lüge so viel Zeit, Geld und Kraft geopfert zu haben - das bringt kaum jemand im fortgeschrittenen Alter fertig.

    Hinzu kommt die Frage, wohin man denn statt dessen gehen sollte: Sich im Glauben neu zu orientieren, dürfte fast allen Senioren mehr als schwer fallen. Die zwangsläufige völlige Veränderung des jahrzehntelang gewohnten sozialen Umfelds wäre eine Katastrophe, man würde vereinsamen.

    Der leise Gedanke "und was, wenn die NAK doch recht hat?" würde viele verfolgen und manche hätten Angst, ein "schlechtes Vorbild" für Kinder und Enkel zu sein.
Zusammengenommen können sich JL Schneider und seine Apostelherren einer Gruppe immer völlig sicher sein: Der Alten.

Boris

Re: Ist das Gedankengut an die letzte Seele zur Gefahr gewor

#3 Beitrag von Boris » 08.05.2017, 15:48

Genau, tergram.
Ich denke auch, dass die Führung inzwischen ändern kann, was sie will. Es kann inzwischen gar nicht mehr dazu führen, dass die Mehrheit zufrieden gestellt wird.
Zuviel Machtmissbrauch, Anbiederei, Schwindelei und sonstige Fehlbarkeiten bilden ein unbrauchbares Fundament.
Für einige Wenige in vorrangig anderen Gebieten wird der Zauber sicher weitergehen und Wenige werden weiter daran verdienen. Hier in Europa hat sich aufgrund des Internets das Thema ziemlich erledigt.

fridolin

Re: Ist das Gedankengut an die letzte Seele zur Gefahr gewor

#4 Beitrag von fridolin » 08.05.2017, 16:19

Vielleicht hat Schneider gerade einen unverzeihlichen Fehler gemacht, den viele diesmal nicht tolerieren.
Das rüttelt an ihren Fundamenten. Ein angebliches Fundament über Generationen gewachsen schon mit der Muttermilch verabreicht, ist soeben den Bach runter gegangen. :D
Mal schauen wie die Entwicklung weiter geht. :D

detlef.streich

Re: Ist das Gedankengut an die letzte Seele zur Gefahr gewor

#5 Beitrag von detlef.streich » 08.05.2017, 16:51

Zur Zeit ist doch schwer Mode, über die Kunst des Scheiterns Seminare zu halten. Da scheitern also Leute, schreiben ein Buch und stellen sich dann auf eine Bühne, um gegen Eintritt ihre Story zu erzählen. Warum das nicht auch nakisch? Schneider stellt sich hin, sagt, dass "WIR" damals den HG missverstanden haben - aber wir sind ja alle nicht vollkommen - und haben jetzt den Mumm, den oder die Fehler öffentlich zu bekunden:

„In der Zwischenzeit wissen wir, dass die Zahl derer, die erwählt sind, um der Braut Christi anzugehören, keine fixe Zahl ist“, machte der Stammapostel deutlich. „Sie ist keine zählbare Größe.“ Und wenn eine Menge nicht begrenzt sei, dann erübrige sich der Gedanke, dazu ein letztes Element finden zu wollen.

Immerhin argumentiert Schneider hier sachlich völlig richtig, übrigens ein neues Element in seiner Predigt. In früheren Zeiten wurden immer die gleichen Bilder genommen und hirnvernebelnd in die Köpfe gepresst. Schneiders Redestil ist da anders. Er bezieht sogar den Nächsten in das nakische Endzeitgeschwafel liebevoll-christlich ein:

„Und dann wollen wir, dass unser Nächster genau dasselbe bekommt wie wir. Das ist die Motivation der Braut Christi. – Ich bin mir ganz sicher, dass das ein wichtiger Teil unserer Vorbereitung ist.“

Klar wollen "WIR" das, also auf in die Mission und wieder Klinken putzen. Innerlich bleibt aber alles gleich: "Und endlich kommt der letzte Tag" ist dermaßen fest und lebensfeindlich bei den Älteren ins Unterbewusstsein gegraben, dass daran auch keinerlei (Schein-)Argumentation etwas ändert oder ändern kann. Bei den jungen Leuten ist das vermutlich etwas anders. Je nach Region wird dieser "Tag des Herren" oder wie immer das heute nakechistisch korrekt ausgedrückt wird in unterschiedlicher Intensität gepredigt. Dadurch, dass Schneider zudem nicht etwa jedem das sichere Heil zupredigt, wird die Sache auch etwas ungewisser. Während früher immer wieder mal an das Gleichniss der Jungfrauen erinnert wurde mit der Mahnung, schlicht dabei zu bleiben - die Gnade wird das schon hinbiegen, heißt das heute eben so:

"„Versiegelt zu sein reicht allein nicht aus, um in das Reich Gottes eingehen zu können. Es ist nur der Beginn einer Entwicklung. Dann müssen wir geheiligt werden, und wir müssen uns auf die Wiederkunft Christi vorbereiten“, sagte der Kirchenleiter. „Und wir wissen, zumindest weiß ich aus Erfahrung: Das ist mit Arbeit verbunden.“

Oder so am 12.06.2016 in Metz:"Der Teufel ist gefährlich, wir laufen alle das Risiko ein, zu fallen, und auch das Risiko, nicht ans Ziel zu kommen. Wir wollen die Gefahr nicht bagatellisieren. Niemand unter uns hat heute schon die Garantie, ans Ziel zu kommen. Wir alle – und ich als erster – riskieren, in die Falle des Teufels zu gehen. Darum sagt uns der Herr: Sei wachsam bis zuletzt. Nimm es ernst, du kannst sogar beim letzten Schritt fallen."

Von damit verbundener Arbeit will man aber sicher nicht allzuviel hören, ist nämlich vielleicht anstrengend. Heute hingegen ist die Spaßgesellschaft angesagt: Jeder bekommt alles und das auch gleich. Warten ist öde!

Schneider jedoch denkt weit nach vorne, so am 2. April 2016 Buenos Aires / Argentinien:"Entscheidungen in unserer Gemeinde, der Bau oder die Sanierung einer Kirche, oder auch wie die Kirche ihre Gelder einsetzt - solche Entscheidungen haben Auswirkungen für die Zukunft. Wir müssen uns auch um die Bedürfnisse der zukünftigen Generation und der danach Gedanken machen."

Oder am 12.01.2016 Yamoussoukro (Elfenbeinküste):"Und ich brauche euch nicht zu erklären, was zu tun ist, um die Jugend zu motivieren. Die Jugend wird nicht so ticken wie ihre Eltern und Großeltern. Legt ihr keine unnützen Regeln auf; begnügt euch damit, ihr das Evangelium und die Liebe Jesu zu vermitteln. Lasst die Jugend und die Kinder Jesus Christus entdecken und erkennen. Sichert die Zukunft des Werkes. Das heißt auch, die Diener von morgen einsetzen."

Oder das hier am Samstag, 2. April 2016 Buenos Aires / Argentinien für Amtsträger:"Die Regeln, die wir manchmal aufstellen, haben nichts mit unserem Heil zu tun. Wenn wir Ge-schwistern zum Beispiel sagen: „Tu dies und das“, und wir der Meinung sind, das sei relevant für ihr Heil. Aber es ist nur unsere eigene Meinung. Wisst ihr, in der Ver-gangenheit gab es seltsame Regeln—kurze Haare und noch so manches andere. Für unser Heil ist das alles nicht maßgeblich."

Übrigens nicht übel, diese Aussage! Das hätte ich mir früher mal gewünscht, von Steinweg sowas zu hören! Heute ist es aber zu spät dafür, jedenfalls in Europa!

Und manchmal fließt noch mehr Neues in die Predigt ein, so am 8.5.2016 Ralingsåsgården (Schweden) :"Es ist seine Entscheidung, dass wir Gottes Kinder sein dürfen. Er ist der Anfang und er wird auch der Letzte, das Ende sein. Er wird entscheiden wer dabei sein wird. Das ist nur seine Entscheidung. Kein Mensch kann darüber verfügen, ja wer kommt denn jetzt herein in das Reich Gottes. Sowohl bei der Wiederkunft Christi als auch bei dem Jüngsten Gericht wird er entscheiden, mit seinen Kriterien. Da können wir gar nicht viel dazu sagen.

Ok, auch das hätte ich früher gerne so gehört. Aber ändern diese neuen Aussagen etwas an den öden Predigten vor Ort? Eher nicht. Die Indoktrination über Jahrzehnte bekommt man nicht weg. Ergo: Schneider kann predigen was er will , unten bleibt alles gleich!

Lulo

Re: Ist das Gedankengut an die letzte Seele zur Gefahr gewor

#6 Beitrag von Lulo » 10.05.2017, 07:47

detlef.streich hat geschrieben:Oder am 12.01.2016 Yamoussoukro (Elfenbeinküste):"Und ich brauche euch nicht zu erklären, was zu tun ist, um die Jugend zu motivieren. Die Jugend wird nicht so ticken wie ihre Eltern und Großeltern. Legt ihr keine unnützen Regeln auf; begnügt euch damit, ihr das Evangelium und die Liebe Jesu zu vermitteln. Lasst die Jugend und die Kinder Jesus Christus entdecken und erkennen..."
Das sind ja völlig neue Töne. Genau so kann Kirche funktionieren. Schneider beschreibt geradezu die Idealvorstellung. Keine unnützen Regeln, statt dessen Evangelium und die Liebe Jesu. Fraglich nur, ob seine Handlanger so schnell umschwenken können und das auch umsetzen. Ich habe da meine Zweifel.

Ansonsten kann ich nur sagen: ZU SPÄT! Wie schön wäre es gewesen, hätte Urwyler (der StA meiner Jugendzeit) mal so eine Ansage gemacht. Dann wäre ich sicher noch dabei.
Zuletzt geändert von Lulo am 10.05.2017, 11:07, insgesamt 1-mal geändert.

Schmetterling40

Re: Ist das Gedankengut an die letzte Seele zur Gefahr gewor

#7 Beitrag von Schmetterling40 » 10.05.2017, 09:17

Herr Schneider könnte dann mal noch folgendes den Gemeinden vorgeben:
Liebe Amtsträger und sagt den Geschwistern, dass jeder so leben darf, wie es zu ihm passt und was ihn glücklich macht.
Akzeptiert es, wenn eure Kinder andere Wege gehen - und liebt sie trotzdem.
Kommt von dem hohen Ross runter - dass wir nur das einzig Wahre sind.
Jesus hat keine Religion gegründet. Sondern ein Leben von Liebe und Barmherzigkeit geführt.
Lasst uns dies auch tun.

Boris

Re: Ist das Gedankengut an die letzte Seele zur Gefahr gewor

#8 Beitrag von Boris » 10.05.2017, 11:22

Lulo hat geschrieben:... Fraglich nur, ob seine Handlanger so schnell umschwenken können und das auch umsetzen. ...
Das hat bisher nie funktioniert.
Ich empfinde bei Schneider das Problem, dass er mal so und mal wieder ganz anders redet. Je nach dem vorrangig vertretenen "Publikum" im Gottesdienst. Die unteren Chargen können sich aus dem Sammelsurium etwas aussuchen.

Um es auf den Punkt zu bringen:
Er veranstaltet Eiertanz und die unteren Chargen können sich aussuchen, welche Partie vom Ei ihnen recht ist,

findet Boris

Johannes

Re: Ist das Gedankengut an die letzte Seele zur Gefahr gewor

#9 Beitrag von Johannes » 10.05.2017, 14:26

Aussagen wie die hier genannte von StAp Schneider bezüglich der "letzten Seele" finde ich sehr gut. Aber das Problem ist, dass er nicht konsequent zu seiner Meinung steht. Und die Geschwister und Amtsträger sind auch nicht gewohnt, konsequent zuzuhören, sie hören das was sie hören wollent.
Ein weiteres Problem dürfte StAp Schneider gar nicht so bewusst sein. Er betont immer wieder, wie wichtig die Apostel sind und dass sie den Willen Gottes offenbaren. Nun, wenn er jetzt eine Aussage aus der Vergangenheit als falsch klassifiziert, müsste man eigentlich die Anschlussfragen stellen: "Haben Apostel damals geirrt, indem sie falsches verkündet haben? Und wenn damals eine falsche Aussage möglich war, wer garantiert, dass das heute nicht genau so möglich ist?"
Da wird am Absolutitätsanspruch des Apostelamtes gerüttelt, und keinem der Gläubigen fällt es wirklich auf. ZUmindest denkt keiner wirklich darüber nach.....

Johannes

Re: Ist das Gedankengut an die letzte Seele zur Gefahr gewor

#10 Beitrag von Johannes » 10.05.2017, 14:30

Und noch etwas, die Begründung ist so meiner Meinung nach nicht haltbar, warum das nicht mehr so gepredigt werden kann. Denn da war schon lange die Rede davon, dass die 144.000 eine symbolische Zahl sind, wurde noch immer gepredigt, dass sobald der letzte, den Gott erwählt hat, versiegelt ist, der Herr Jesus kommen kann. Mein ehemaliger Vorsteher hat nach jedem Entschlafenengottesdienst darauf gewartet, dass der Herr Jesus kommt, weil hier ja die Wahrscheinlichkeit besonders groß war, dass dieses Mal der Letzte versiegelt wurde.

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