Das soll so nach dem Gottesdienst gesagt worden sein. Wie frei von Empathie ist denn das?
Da wird Frauen, die aufgrund ihres Rollenverständnisses in der Kirche an diesem Gottesdienst teilgenommen haben, dass ihre Anwesenheit an bestimmten kirchlichen Events in Zukunft nicht mehr erwünscht ist - und das, nachdem sie vermutlich zuvor im Gottesdienst „selig geworden“ waren.
Mir fällt daran zweierlei auf:
- Die Lebensleistung dieser Frauen wird herabgewürdigt, denn das sind mit einigen jüngeren Ausnahmen jene, die ihren verstorbenen Ehemännern „ den Rücken freigehalten“ haben, damit diese ihre Arbeit im „Werk des Herrn“ neben der im Beruf störungsfrei verrichten konnten.
Das sind jene Frauen, die letztlich allein ihre Familie gemanagt, die gemeinsamen Kinder großgezogen haben.
Das sind jene, denen man „himmlischen Lohn“ für ihre Arbeit und ihren Verzicht auf Ehe- und Familienleben versprochen hat.
Muss man diese Frauen derart verächtlich behandeln, solange du noch auf Erden leben?
- Wenn eine solche Maßnahme im Rahmeneines Ämtergottesdienstes verkündigt wird, trifft sie nicht nur individuelle Befindlichkeiten, sondern hat darüber hinaus theologische Bedeutung:
In der NAK wird nur Frauen, die mit einem Amtsträger - aktiv der im Ruhestand - verheiratet sind, Beachtung und Wertschätzung zuteil.
Auch wenn laut NAKI-Homepage vom 18.11.2019 (http://www.nak.org/de/news/news-display/article/19818/) die Diskussion über Frauen im Amt noch ganz am Anfang steht, sehe ich hier ein deutlich frauenfeindliches Signal:
Frauen werden in der NAK nicht hinreichend wertgeschätzt, haben an keinerlei Entscheidungsprozessen Anteil und werden als Anhängsel ihres Ehemannes definiert.
Gruß von der Trave
Sesemi