Provokant gefragt: Gibt es Gott? Was tut er den ganzen Tag?

Für Zweifler und andere gute Christen
Nachricht
Autor
Adler

#21 Beitrag von Adler » 11.03.2009, 20:09

dietmar hat geschrieben:
Adler hat geschrieben:Ist doch ganz einfach: wie schon gesagt, ist Gott der Herr über Leben und Tot -und zwar der einzige!

Wenn heut Wissenschaftler und Mediziner sich rühmen Gott spielen zu können, indem sie z.B. künstliche Befruchtungen vornehmen und dies evtl. auch ausserhalb des menschlichen Körpers, so ist dies bei genauerer Betrachtung KEIN schaffen eines neuen Lebens - denn- was hier in den Labors dieser Wissenschaftler geschieht, ist nichts anderes als das Zusammenfügen der "Bausteine" die für das Entstehen von Leben notwendig sind!

In diesen "Bausteinen" ist aber jeweils schon das von Gott dort hineingelegte LEBEN (lassen wir einmal die Art und Form dieses Lebens aussen vor) vorhanden -denn- wäre in diesen "Bausteinen" KEIN Leben enthalten, käme es nicht zu der erforderlichen Zellteilung und es könnte kein Leben entstehen!

Kein Forscher, Wissenschaftler oder Mediziner ist in der Lage einen zur Befruchtung notwendigen "Baustein" (Samenfaden oder Eizelle) künstlich herzustellen, welcher dann in der Lage wäre eine Zellteilung und damit einen Grad von Entwicklung zu erzeugen. Dies kann nur dadurch geschehen, dass in den benutzten "Bausteinen" ein von Gott gegebenes Leben bereits vorhanden ist.

Ich hoffe dies reicht als Begründung aus?!

LG Adler

P.S.

Ich will hier nicht auch noch die Bibel strapazieren :wink: aber dort steht, dass keine Sperling vom Baum fällt, ohne das Gott es will ...

Laut Stap.Leber ist nicht alles so wörtlich zu nehmen.....
und deine Erläuterung mit den Bausteinen ist nun wahrlich keine Begründung für deine Aussagen...
Ach, sollte es evtl. ein wissenschaftlicher Vortrag über Gen- oder Fortpflanzugstechnologie sein? Ich wollte dich und die Anderen nicht damit langweilen, darum habe ich es versucht mit einfachen Worten zu erklären.
:wink:

LG Adler

dietmar

#22 Beitrag von dietmar » 11.03.2009, 20:26

auch ein smilie kann nicht darüber hinwegtäuschen , daß die Begründung immer noch fehlt...
lassen wir es :roll:

Dieter

#23 Beitrag von Dieter » 11.03.2009, 21:10

Adler hat geschrieben:GOTT, ist der Herr über Leben und Tot!

Kein Leben kommt auf diese Erde, ohne das Gott es will!
Kein Leben verlässt diese Erde, ohne das Gott es will!

Was dazwischen liegt wird bestimmt vom Willen des Menschen, dafür trägt er auch die Verantwortung!

LG Adler
Lieber Adler,

Du sitzt einem Trugschluß auf, der leider immer und immer wieder vorkommt. Gott will nicht, daß Leben vernichtet wird. Gott will, daß der Mensch lebe.
Aber er läßt es zu, daß Leben vernichtet wird. Das ist ganz zwangsläufig die Auswirkung des freien Willens von Dir, von mir, von uns allen. Jede/r kann seinen Willen dazu einsetzen, zu dem er/sie will. Und Gott läß es zu. Aber er heißt sicher nicht alles, was aus diesem Wille erwächst, gut.
Deswegen habe ich es aufgegeben, bei Unglücksmeldungen nachzufragen, wo Gott geblieben sei. Gott ist im Menschen. Nur läßt ihn nicht jeder offenbar werden, sondern entscheidet sich gegen ihn. Wie sollte Er dann diese Entscheidung außer Kraft setzen? Wenn Er den freien Willen respektiert, weil Er ihn uns geschenkt hat?
Am Willen Gottes ist außer Jesus noch kein Mensch gestorben. Nur an seiner Zulassung.
Deswegen sträuben sich bei mir auch alle Nackenhaare, wenn bei einer Trauerfeier - egal von welcher Konfession - gesagt wird, daß es der Wille Gottes gewesen sei, daß diese/r oder jene/r gestorben sei. Da könnte ich jedesmal laut dazwischen rufen: NEIN, es war nur Seine ZULASSUNG!
Nichtsdestoweniger bin ich über die heutigen Ereignisse sehr erschüttert. Aber ich werde die Veantwortung dafür nicht Gott anlasten.

Dieter

Dieter

#24 Beitrag von Dieter » 11.03.2009, 21:12

Adler hat geschrieben:
Ich will hier nicht auch noch die Bibel strapazieren :wink: aber dort steht, dass keine Sperling vom Baum fällt, ohne das Gott es will ...
Es steht dort, ohne daß Gott es zulässt! Bzw. genau heißt es in Mt 10,29:
Kauft man nicht zwei Sperlinge für einen Groschen? Dennoch fällt keiner von ihnen auf die Erde ohne euren Vater.
Daß es der Wille Gottes sei, daß der Sperling zur Erde fällt, kann ich daraus nicht ableite. Nur daß er darum weiß, und es damit zulässt.

Eben habe ich noch in der Neuen evangelistischen Übersetzung diese Variante gefunden:
Ihr wisst doch, dass zwei Spatzen für ein paar Cent verkauft werden. Doch nicht einer von ihnen fällt auf die Erde, ohne dass euer Vater es zulässt.

tergram

#25 Beitrag von tergram » 11.03.2009, 22:35

Dieter hat geschrieben:Nur läßt ihn nicht jeder offenbar werden, sondern entscheidet sich gegen ihn. Wie sollte Er dann diese Entscheidung außer Kraft setzen? Wenn Er den freien Willen respektiert, weil Er ihn uns geschenkt hat?
Ja, Dieter. Aber...

Wertet Gott den freien Willen des Täters höher, als den Willen des Opfers, das (über)leben will?

Die Opfer haben sich nicht gegen Gott entschieden. Sie wurden nicht mal gefragt. Im Bruchteil einer Sekunde war ihr Leben beendet und das ihrer Angehörigen tiefgreifend und dauerhaft belastet. Unschuldig.

Und ich soll in solchen Momenten nicht nach Gott fragen dürfen? Nach seinem Schutz für die, die keine Chance hatten? Nach dem Bruchteil eines Millimeters, um den eine Kugel einen Menschen hätte verfehlen können?

Wir Menschen haben schon seltsame Gottesbilder: Der Eine erklärt mir, dass Gott selbt Menschenleben durch Willkür beendet, der andere sagt, dieser allmächtige Gott müsse den Willen des Menschen zulassen und noch ein anderer erklärt mir die Verantwortung Gottes für die Finanzkrise.

Mein vorläufiges Fazit: Wir haben allesamt keine Ahnung. Und diese Nicht-Ahnung verkünden wir erstaunlich selbstsicher. Während Gott das tut, was er immer schon tat: Schweigen. Und uns mit unseren Fragen allein lassen. Vor allem mit der Frage:
  • Was tut Gott eigentlich den ganzen Tag?
Vermutlich dauert es nur Minuten, bis mir jemand erklärt, dass man das aber doch so nicht fragen dürfe...

dietmar

#26 Beitrag von dietmar » 12.03.2009, 06:48

liebe Tergram,
Zitat:

Mein vorläufiges Fazit: Wir haben allesamt keine Ahnung. Und diese Nicht-Ahnung verkünden wir erstaunlich selbstsicher. Während Gott das tut, was er immer schon tat: Schweigen. Und uns mit unseren Fragen allein lassen. Vor allem mit der Frage:


Was tut Gott eigentlich den ganzen Tag?

darin kann ich dir nur zustimmen.Ich vermute jedoch,daß Gott öfter auch die Stirn runzelt.....deshalb schrieb ich , ich frage nicht an erster Stelle : Gott wo bist du , weil ich davon ausgehe ,daß für das was auf der Erde geschieht , wir Menschen die Verantwortung haben,sonst niemand.

Anne

#27 Beitrag von Anne » 12.03.2009, 07:10

tergram hat geschrieben:
  • Was tut Gott eigentlich den ganzen Tag?
Liebste tergram,

das ist eine der nettesten Fragen, die mir morgens so über den Weg gelaufen ist. Und sie ist auch - und gerade - vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse erlaubt. Meine ich. Und grüße herzlich. :wink:

Anne

tergram

#28 Beitrag von tergram » 12.03.2009, 08:36

Liebe Anne,

ich könnte noch provozierender weiterfragen:
  • Wozu brauchen wir Menschen Gott?
Einen Gott, der sich um das Einzelschicksal ebensowenig zu kümmern scheint, wie um das Gesamtwohl der Menschheit. Der seine Schöpfung dem Lauf der Dinge überlässt. Der weder menschlicher Dummheit, noch ebensolcher Grausamkeit Einhalt gebietet. Der zwischen Tätern und Opfern nicht unterscheidet. Der keinen Schutz bietet. Der schweigt, wenn Verzweifelte nach ihm rufen. Der nie da ist, wenn man ihn braucht.

Was tut Gott? Ist er in den Weiten des Alls unterwegs und hat diese winzige, blaue Kugel, den dritten Planeten in einem unbedeutenden Sonnensystem auf einem unbedeutenden Seitenarm einer unbedeutenden Spiralgalaxie und seine ameisengleichen Bewohner längst vergessen? Wie können wir ihn dann daran erinnern, dass es uns gibt?

Wie gesagt: Ich könnte so weiterfragen. Was sich aber für ein christliches Forum nicht gehört. Weil das Weiterfragen unausweichlich zu der finalen Frage führt, ob es Gott überhaupt gibt. Oder ob wir ihn erfunden haben, weil wir die Vorstellung eines Gottes brauchen...

Aber diese Frage gehört sich erst recht nicht. Und ist ausserdem off topic.


Dir und allen Frühaufstehern liebe Morgengrüße. Ungefragt. :wink:

agape

#29 Beitrag von agape » 12.03.2009, 09:00

tergram hat geschrieben:

Aber diese Frage gehört sich erst recht nicht. Und ist ausserdem off topic.
Liebe tergram,

als Moderatorin könntest Du diese Thematik einem eigenen Thread zuordnen. ;)

Deinem Satz: "Und diese Nicht-Ahnung verkünden wir erstaunlich selbstsicher.", möchte ich hinzufügen:
Wenn es doch wenigstens so wäre!

Andererseits: die ganze Diskussion (theologische Grundsatzfragen, Lehrtätigkeit, Universität und kirchliches Amt, spez. bei der Auferstehungslehre, etc) um Prof Lüdemann zeigt doch gerade dem Christenmenschen von heute, dass er damit heillos überfordert ist.

Aber das wäre, inclusive des Themas um die Schöpfungstheologie, der Freiheit und des Chaos, dem sogenannten "Willen Gottes" ein riesiges Kapitel für sich.
Könnte sich dem hier jemand stellen?
tergram hat geschrieben:
Wie gesagt: Ich könnte so weiterfragen. Was sich aber für ein christliches Forum nicht gehört. Weil das Weiterfragen unausweichlich zu der finalen Frage führt, ob es Gott überhaupt gibt. Oder ob wir ihn erfunden haben, weil wir die Vorstellung eines Gottes brauchen...
Das ist eben genau das. Es gehört sich angeblich nicht. Wer es trotzdem macht, dem passiert das, was allen Lüdemanns passiert. Aber das sind unsere Probleme, die man (Gott?) uns Menschen zumutet. Man könnte sich entziehen, aber das Gefühl der großen Fragen hinter allem - die werden bleiben und können zu einer bitteren Wurzel werden. Und zwar deswegen, weil sie ein gewisses Grundvertrauen nachhaltig zerstören.
Das hält dann auch niemand mehr aus. Die Menschen rennen dann mit ihren eigentlich religiösen aber codierten Nachfragen zum Psychotherapeuten.
Die Schleife geht immer weiter...

Liebe Grüße in die Morgen-Runde zur Morgenstunde,
agape

tergram

#30 Beitrag von tergram » 12.03.2009, 09:42

Moderatoreneinfügung:

Die bisherigen Beiträge entstammen dem Thread "Zeitgeschehen" und wurden thematisch hierher ausgelagert.

Zeitgleich während der Threadteilung stellte die Userin "Gaby" einen weiteren Beitrag ein, der technisch nicht mehr verschiebbar war. Er wurde daher von mir kopiert und wird hier wieder eingefügt.

12.03.2009, 09.41 h, tergram


____________________________________________________________

Beitrag von User "Gaby":

Ist das im Grunde nicht unser Problem? Das wir versuchen Gott zu "erfassen"? Jeder Mensch hat eine Ideologie wie sich Gott in unser Weltbild einzuordnen hat .... nur lässt Gott sich nicht einordnen.
Mir hat es geholfen Gott einfach nur als den zu sehen, der uns diese Welt und unser Leben geschenkt hat .... der Rest liegt bei uns den Menschen ....
vielleicht vergleichbar mit dem Urknall, den die Wissenschaft lehrt ....
Zudem hat die Überlieferung von Jesus Christus mir gesagt, dass Gott uns im Leben, im Leiden und im Sterben letztlich nicht alleine läßt, dass unser Tod nicht Gottes letzte Antwort ist ....
Mit "nicht alleine lassen" meine ich, dass wer an Gott glaubt, aus diesem Glauben Kraft schöpfen kann. Nicht, dass Gott in unser Leben direkt "eingreift" .... vielleicht bekommen Menschen Impulse ....
Warum z. Bsp. rufe ich gerade in dem Moment jemanden an, wenn dieser nicht so gut drauf ist und ich spüre, es war gut, dass ich zum Telefon gegriffen habe ...?
Vielleicht mache ich es mir damit sehr leicht ... aber seit ich so glaube geht es mir gut und ich habe Frieden mit "meinem" Gott geschlossen ....

Liebe Grüße

Gaby
_________________
Denn in alledem liegt der Anfang des Reiches Gottes, das entstehen soll an der Stelle, an der du stehst. Nicht irgendwo, sondern in dir selbst. (Jörg Zink)

Zurück zu „Glaubensfragen“