Mensch und Schöpfung:Kernschmelze in Japan

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Loreley 61
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Re: Mensch und Schöpfung:Kernschmelze in Japan

#61 Beitrag von Loreley 61 » 20.03.2011, 20:18

Wobei man redlicherweise sagen muß, werter Adler, dass die Paradies-Schlangen-Geschichte nur ein Mythos ist. Frag mal ernstzunehmende studierte Theologen, oder besorge dir theol. Fachliteratur. Adam und Eva haben schon lange ausgedient. :wink:
Als dieses Märchen endgültig nicht mehr zu halten war, gab auch der Vatikan 1996 zu, dass alles Leben durch die Evolution entstanden ist. Das bedeutet gleichzeitig, dass es das Paradies von Adam und Eva, zuvor ein zentraler Glaubensinhalt der Kirche, gar nicht gegeben hat.
Hervorhebung durch mich.

http://warumglaubstdunoch.de/glaubenssa ... s-paradies
Unsere Gedanken und Gefühle werden durch unsere Überzeugungen geformt.
Was du tief in dir und oft unbewusst denkst, das zeigt die größte Wirkung in deinem Leben.
Brauche nichts ... wünsche alles ... und wähle, was sich zeigt!
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Namaste

tergram

Re: Mensch und Schöpfung:Kernschmelze in Japan

#62 Beitrag von tergram » 20.03.2011, 21:11

Danke Bedenkenträger,

jetzt hab ich es verstanden. War wohl eine längere Leitung, auf der ich stand...
Übrigens und nur am Rande: Eine geistige Wohltat, dich hier wieder zu lesen. *freu*

Jetzt haben wir also den Bogen wieder zu dem, was ich bei Eröffnung des Threads unsortiert dachte:
  • Wie weit geht die Verantwortung eines Christen in diesen Dingen?
    Müssten wir nicht allesamt aufstehen und laut "nein" sagen?
    Müssten wir uns nicht viel mehr und bei viel mehr Themen engagieren?
    Verstecken wir uns nicht nur zu gern hinter dem (falsch verstandenen) Satz "Mein Reich ist nicht von dieser Welt"?
    Ist "Christ sein" ohne (politisches) Engagement möglich?
    War Christus nicht (auch) ein Revolutionär?
    Ist das 'Himmelreich in uns' denkbar ohne erlebbare Zeichen äußerer, irdischer Gerechtigkeit?
    Sollten Christen in Kirchen sitzend erbaulichen Predigten lauschen oder auf Eisenbahnschienen liegend dem Wahnsinn der Atommüll-Transport Einhalt gebieten?
    Darf Christ bedenkenlos Bananen für 1,29 kaufen, wohl wissend, dass unser Wohlstand inklusive Preisdiktat der internationalen Food-Konzerne die Ärmsten noch ärmer macht?
    Darf ich Bio-Sprit tanken/heizen, für dessen Produktion Lebensmittel (!) verwandt wurden, die woanders bitter benötigt werden?
    ...
    ...
    Und wo ist überhaupt mein Kälberstrick?
t.

Bedenkenträger

Re: Mensch und Schöpfung:Kernschmelze in Japan

#63 Beitrag von Bedenkenträger » 20.03.2011, 21:31

Loreley 61 hat geschrieben:Wobei man redlicherweise sagen muß, werter Adler, dass die Paradies-Schlangen-Geschichte nur ein Mythos ist. Frag mal ernstzunehmende studierte Theologen, oder besorge dir theol. Fachliteratur. Adam und Eva haben schon lange ausgedient. [...]
Bezogen auf den eigentlichen Diskussionspunkt hier spielt dies nun keine Rolle! Auch wenn man diesen Garten Eden mit den in der Bibel wiedergegebenen Schilderungen für einen Mythos hält, wird gerade in dieser Schilderung doch sehr deutlich, um welche wesentliche, essentielle Frage es immer und immer wieder geht, in der Geschichte der Menschheit (und dies schon von Anbeginn an!): Der Mensch will sich mit Gott zumindest gleich stellen, es geht aber nicht gut aus. In dieser Schilderung wird gezeigt, hier wurde eine bzw. DIE Grenze überschritten, und solches geschieht immer wieder, wie wir ja leider sehen, und die Resultate sind oftmals sehr dramatisch (und dies ist in manchen Fällen noch stark untertrieben).

So, und weil es so ist, müssen wir fragen, warum dies so ist. Wir dürfen aber nicht das Streben nach Wissen und Fortschritt an sich infrage stellen, dies wäre unsinnig, ja blöd!

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Loreley 61
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Re: Mensch und Schöpfung:Kernschmelze in Japan

#64 Beitrag von Loreley 61 » 20.03.2011, 21:58

In der Tat haben wir Menschen uns immer wieder an der Natur vergangen. Luftverschmutzung, Kernernergie, Ozonloch usw. Warum? Könnte es nicht u.a. damit zusammenhängen, dass wir zuviele geworden sind, ohne das unser Planet wachsen würde? Immer mehr Menschen brauchen immer mehr Strom, mehr Energie, mehr Nahrung......usw. Die Erde leidet unter dem starken Bevölkerungswachstum. Wo soll das enden? Was soll der Mensch tun? Viel wäre wohl schon gewonnen, wenn wir das Bevölkerungswachstum reduzieren könnten. Weniger Kinder in die Welt setzen........

Wer also sollten diese Menschen sein, die sich mit Gott gleich stellen wollen? Ich kann das von mir jedenfalls nicht behaupten. Meinst du die Atheisten? Aber die glauben ja nicht an einen Gott - und folglich würden sie auch weit von sich weisen, sich mit einem Gott, an den sie ja nicht glauben, gleichzusetzen. Die Gläubigen wiederum verehren ihre jeweilige Gottheit und würden auch sagen, dass sie sich nicht mit ihrem Gott gleichsetzen. Ich glaube einfach, dass man im Zuge von Technik, Wissenschaft und Fortschritt leider auch Fehler gemacht hat, ohne dabei überhaupt an Religiöses oder Gottgleichheit gedacht zuhaben. Ich glaube nicht, dass sich Wissenschaftler auf die Fahne geschrieben haben, gottgleich zu werden. Sie forschen, machen Erfindungen - davon gute und weniger gute Erfindungen. Fortschritt muß in der Tat sein, aber wie überall, hat das "Ding" leider auch 2 Seiten. Wir sind Menschen und machen Fehler. Wichtig ist, dass wir das erkennen und ändern - bevor es zu spät ist.

LG, Lory
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Re: Mensch und Schöpfung:Kernschmelze in Japan

#65 Beitrag von Bedenkenträger » 21.03.2011, 20:05

@ "tergram":

Du stellst hier so viele gute Fragen! So kenne ich Dich ... :wink:

Deine Fragen sollte sich ein jeder nun mal selbst an sich stellen und dann die passenden Antworten für sich finden. Und vor allen Dingen wäre dann entsprechend zu handeln, und daran scheitert es leider oftmals. Es bleibt beim Reflektieren und Diskutieren, aber Konsequenzen wollen wir nicht gleich ziehen - Nein, erst einmal abwarten oder mal testen, ganz vorsichtig, und dann schauen wir mal, was der Nachbar so macht und dann gucken wir nochmal ... Oder wir ziehen die falschen Konsequenzen, was leider oft genug auch der Fall ist und dann haben wir den Salat … c'est la vie, so sind wir …

Bedenkenträger

Re: Mensch und Schöpfung:Kernschmelze in Japan

#66 Beitrag von Bedenkenträger » 21.03.2011, 20:19

@ "Loreley 61":

Wie ich schon erwähnt hatte: Der Mensch hat ein natürliches Streben nach mehr Wissen und nach Fortschritt, was an sich nicht zu verdammen ist! Nur je mehr der Mensch weiß und kann, umso größer ist dann eben auch das Risiko, daß halt etwas schief geht, weil der Mensch ja eben sein Wissen anwendet (größtenteils natürlich für hehre Ziele) und seine Macht ausübt (größtenteils natürlich auch für gute Zwecke). Und bezogen auf die Kernenergie wollen wir nicht vergessen, daß diese ja im Grunde erst von uns Menschen "entdeckt" und nutzbar gemacht wurde, da wir dachten, es sei eine gute Sache und wir hätten diese Kräfte im Griff. Hier ist m. E. schon ein gewisses Maß an Hybris im Spiel, und damit auch die Vorstellung, wir sind gottgleich. Es genügte uns nicht, nur mit dem Feuer zu spielen, es mußte auch noch das atomare Feuer sein, es sollte uns quasi untertan sein.

Und ich befürchte, es war nicht das letzte Mal, daß wir uns diesbzgl. zu weit aus dem Fenster gewagt haben. Die Geschichte zeigt uns immer wieder, wo wir an unsere Grenzen gelangen, wir betrachten dies aber oftmals nur als Rückschläge, in manchen Dingen sollten wir aber besser zu einer anderen Einschätzung kommen, mag dies nun die Kernenergie sein oder Gentechnik und ähnliche Dinge.

Damit einen guten Abend!

Gaby

Re: Mensch und Schöpfung:Kernschmelze in Japan

#67 Beitrag von Gaby » 22.03.2011, 09:25

Eine interessante Diskussion dazu gestern Abend bei Beckmann, die gut zu diesem Thread passt. Zu Gast unter anderem Margot Käßmann ...

>>Sie haben "Beckmann" verpasst? Kein Problem! Schauen Sie sich einfach die Wiederholung der Sendung an.

Wiederholungstermine der Sendung von Montag, 21. März 2011
Montagnacht auf Dienstag, 22.03.2011 | 00:30 Uhr (NDR)
Dienstagnacht auf Mittwoch, 23.03.2011 | 00:45 Uhr (rbb)
Freitag, 25.03.2011 | 10:15 Uhr (3sat)<<


Zum Wochenende kann man sich die Sendung sicherlich auch in der ARD Mediathek anschauen ...

John

Re: Mensch und Schöpfung:Kernschmelze in Japan

#68 Beitrag von John » 25.03.2011, 21:56

http://www.sueddeutsche.de/panorama/fur ... -1.1071481

Solangsam..
solangsam kriege ich doch Muffensaussen... :shock:

Bedenkenträger

Re: Mensch und Schöpfung:Kernschmelze in Japan

#69 Beitrag von Bedenkenträger » 27.03.2011, 10:59

Es paßt irgendwie hierher, angesichts der gegenwärtigen Themen - einige Gedanken vom Papst Benedikt XVI., die er 2005 publizierte, als er noch Kardinal war:

»Fortschritt ist nach wie vor ein geradezu mythisches Wort, das sich als Norm politischen und allgemein menschlichen Handelns aufdrängt und als dessen höchste moralische Qualifikation erscheint. Wer den Weg auch nur der letzten hundert Jahre überblickt, kann nicht leugnen, dass ungeheure Fortschritte in der Medizin, in der Technik, im Verstehen und in der Nutzung der Kräfte der Natur erzielt worden sind und weitere Fortschritte erhofft werden dürfen. Allerdings liegt auch die Ambivalenz dieses Fortschritts zutage: Der Fortschritt fängt an, die Schöpfung - die Basis unserer Existenz - zu gefährden; er produziert Ungleichheit unter den Menschen, und er produziert auch immer neue Bedrohungen von Welt und Mensch. Insofern sind moralische Steuerungen des Fortschritts unerlässlich.«

(aus: Werte in Zeiten des Umbruchs. Die Herausforderungen der Zukunft bestehen; Verlag Herder Freiburg i. Br., 2005; S. 23)

Auch der nachfolgende Abschnitt dort ist sehr, sehr aufschlußreich, und gibt jedem viel zu denken, der allzu fortschrittsgläubig ist.

Einen schönen Sonntag allen hier!

Adler

Re: Mensch und Schöpfung:Kernschmelze in Japan

#70 Beitrag von Adler » 27.03.2011, 14:53

Welchen Fortschritt stellt denn die Kernspaltung dar?

LG Adler

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