oft gekoppelt mit Selbstausbeutung, permanenter Selbstdisziplinierung und Selbstkontrolle verwechselt?
Als Dummheit würde ich ein solches Verhalten auch nicht bezeichnen, wohl aber als psychische Störung oder, je nach
Ausprägung, als eine ernst zu nehmende Krankheit.
Selbst wer seine Nächsten von Herzen liebt, andere Menschen achtet und respektiert, wird sich sich dennoch (hoffentlich)
nicht rücksichtlos und wie einen Fußabtreter behandeln lassen.
Anderen Grenzen setzen, die eigenen nicht überschreiten, auch für sich Respekt im Umgang zu fordern, offen zur eigenen
Meinung zu stehen, hat nichts mit Aggressionen zu tun. Harmoniesucht hat mit Liebe nichts gemein.
Im Gegenteil. Gerade wo die größte Nähe besteht, fliegen hin und wieder auch am Heftigsten die Fetzen.
Das kann in der Familie, Partnerschaft, Eltern- Kindbeziehung, unter Freunden, am Arbeitsplatz und selbst in der Nachbarschaft
so sein. Man wünscht sich trotz zeitweilig dicker Luft und mal einem kleinen oder größeren Streit doch nichts Böses!
Der Spruch, "ein ordentliches Gewitter reinigt die Luft" ist nicht verkehrt.
Wo stetig eine zuckersüße, marzipanrosige Harmonie zur Schau gestellt wird, da werde ich immer misstrauisch.
Wie sich zeigt, oft zu Recht.
