Lieber Johannes,Johannes hat geschrieben:Ich möchte Jesus in mein Leben einbauen und mein Leben nach ihm ausrichten, und das ist für mich auch noch in dieser Kirche möglich, und ich biete auch anderen diese Möglichkeit an, die sie annehmen können oder auch nicht. Allerdings akzeptiere ich auch die konservativen NAK-Mitglieder in ihrer Überzeugung, allein zu wissen, was notwendig ist, etc. Ich kann immer nur meinen Weg, den ich gehe, anbieten.
Und ich kann nicht sagen, dass mein Weg der Richtige ist. Weil das, was ich momentan glaube, ist ein Produkt meiner Entwicklung, vom 150%igen Neuapostolischen zu einem, der das ganze System sehr in Frage stellt und vor allem Jesus finden möchte. Wohin allerdings mein Weg noch weitergeht, weiss ich nicht.
Und noch etwas, du kannst mir glauben, dass ich innerlich oft gerungen habe, ob ich diesen Weg weitergehen kann. Das hat mich intensivste Überlegungen und innere Kämpfe gekostet. Allerdings habe ich dann mit meinem Apostel gesprochen (der eben ein wirklicher Apostel Jesu ist, der das lebt und der nicht nur den Namen trägt), und hab ihm die Frage vorgelegt, ob ich mit meiner Einstellung überhaupt noch ein Amt in der NAK tragen kann. Seine Atnwort war (und das ist für mich Auftrag): "Ich kann sie nur bitten, mir weiter zu helfen, Jesus ganz tief in die Herzen der Anvertrauten einzubauen."
Ich weiss nicht, ob du meine Einstellung verstehen kannst, oder ob du meinst, dass ich heuchle. Ich habe mir auch schon ift die Frage gestellt, warum ich eigentlich noch nicht weg bin. Einerseits sind es die Geschwister, die mir am Herzen liegen, für die ich da sein möchte, andrerseits habe ich ehrlich gesagt noch keine Alternative gefunden, wo ich meinen Glauben besser leben könnte.
lg Johannes
ich erlaube mir, auf den Text einzugehen, der eigentlich an Klaudia gerichtet war.
Akzeptanz anders denkenden und fühlenden Menschen gegenüber ist m. E. schon viel wert und unterscheidet vom größten Anteil der AT, die ihre Position unbewusst als Machtinstrument gebrauchen.
Ob der eigene Weg der richtige ist, wird nicht zu beantworten sein. Es ist einfach der eigene. Wenn ich aber meinen Willen/Weg bewusst Gott zur Verfügung stelle, wird es Gott gefällig sein.
Dabei verschöne ich nicht die schlechten Machenschaften der Organisation.
So kann es m. E. auch in dieser Kirche eine echte Hilfe im Glauben geben.
Es wird keine religiöse Organisation geben, die allein alles richtig macht, allein den Willen Gottes kennt etc. Das weiß in Wahrheit keiner wirklich. Es wird immer nur Versuche der Erklärung geben.
Wie sehr Apostel auch nur Menschen sind, haben wir alle erlebt.
Was soll ein Apostel nun auf so eine Befragung antworten?! Es bleibt ihm gar nichts anders übrig, als so oder ähnlich zu reagieren. Empfinden muss m. E. der Fragende selbst, wie er damit umgeht.
Ich finde, dass ein Amt, egal in welcher Kirche, ein riesiger Auftrag/eine enorme Belastung darstellt. Die Einstellung hat Jesus exemplarisch vorgelebt: Wer der Größte unter euch sein will, der sei euer aller Diener.
Wenn das keine Belastung ist!
Ich habe größten Respekt vor Menschen die sich diesen Aufgaben stellen. Aus meiner Sicht sind die AT damit allerdings in unserer Kirche heillos überfordert. Das Arbeitsleben verlangt richtig viel Kraft. Im privaten Leben kommen auch noch Sorgen. Das reicht bei vielen Menschen schon. Andere Kirchen bezahlen daher Angestellte.
Ich wünsche Ihnen die nötigen Kräfte und uns allen eine Kirchenleitung, die zugibt, nicht unfehlbar zu sein und endlich Konsequenzen zieht (Wunschtraum).
Kirche ist das, was wir Menschen daraus machen. Oder was man uns machen lässt. Leider zeigt der Fall Blankenese, dass allzu "kritische" Gemeinden auch mal geschlossen werden, egal wie viel Mitglieder zum Gottesdienst kommen.
LG von Boris