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von Endzeit » 03.07.2018, 13:19
Hallo,
am Sonntag durfte ich dem Gottesdienst mit Stammapostel Jan Luc Schneider live beiwohnen. Sein „Dienen“ hat schon so manche Frage bei mir aufgeworfen. Insbesondere der Aufruf zur Versöhnung. Man solle alte Konflikte klären, um dann zukunftsorientiert nach vorne blicken zu können. Das hat mich sehr verwundert, weil die Kirche selber hier etwas ganz anderes vorlebt. Oder geht es hier wieder nur einmal darum, Nachfragen etc. aus dem Wege zu gehen und Konfliktvermeidungsstrategien zu pflegen? Konflikte müssen aufgearbeitet und nicht totgeschwiegen werden.
Ich habe ganz bewusst dieses Forum über den Bezirk Minden gewählt, weil die Kirchenleitung gerade hier auf beeindruckende Art und Weise darstellt, wie unfähig und unwillig sie selber zur Konfliktbewältigung und Konfliktbearbeitung ist. Oder haben die hier geschilderten Geschehnisse in irgendeiner Art und Weise zur Veränderung geführt? Nachdem was ich aus dem Bezirk Minden mitbekommen habe und was mir in persönlichen Gesprächen mitgeteilt, wurde kein Stück. Wenn die Kirchenleitung selber, das was sie als Appell an ihre Mitglieder richtet, nicht lebt was erwartet sie dann von ihren Mitgliedern?
Innerhalb der neuapostolischen Kirche wird eine sehr merkwürdige Konfliktbewältigung betrieben. Die Institution Kirche sollte hierbei am besten nicht infrage gestellt werden und insbesondere auch nicht die Träger des Apostelamtes. Dabei stellt der Stammapostel die Zukunft der Institution Kirche selber in einem recht düsteren Licht da. Ich darf diesbezüglich auf das von und mit ihm veröffentlichte der Interview auf nac.today verweisen. Da heißt es wörtlich: „Als Apostel und Botschafter an Christi statt kämpfen wir nicht für das Überleben der Neuapostolischen Kirche, sondern für den Herrn Jesus Christus“. Wirklich? Der Eindruck ist ein anderer.
Wie hier in den diversen Beiträgen dargelegt und auch in weiteren zahlreichen Beiträgen des Forums nachzulesen zerlegt sich die Kirche momentan nicht nur Bezirk Minden selbst. Insbesondere im Bereich Nord ist es schlicht und ergreifend so, dass der Bezirksapostel selber in der unmittelbaren Verantwortung steht dafür, dass ein Apostel mehrere Bezirke regelrecht sprengt, die Mitarbeiter demotiviert, bzw. diese zur Aufgabe bringt oder gar zwingt. Dieses ist vergleichbar mit der Situation eines Firmenchefs, welcher mitbekommt, dass ein Abteilungsleiter eine komplette, gut funktionierende Abteilung zerlegt und welcher dann, statt den Abteilungsleiter auszuwechseln, es billigend in Kauf nimmt das ihm das Abteilungspersonal abhanden kommt. Nirgends ist die Zahl der Amtsniederlegungen und Beurlaubungen so hoch, wie im Arbeitsbericht Schorr.
In solch einer Konstellation, trifft die Verantwortung auch nicht nur den Abteilungsleiter, sondern unmittelbar den Firmenchef, da dieser sein Fürsorgepflichten nicht nachgekommen ist. Dieses Beispiel lässt sich eins zu eins auf die Situation im Bereich Nord unter Apostel Schorr umlegen. Würde man die derzeitige persönliche Situation von Schorr und weiteren einfach als Gottesurteil werten, so sollte man diesen, wie hier ja bereits von mehreren angeregt, den verdienten Ruhestand ermöglichen, statt weiter Mitglieder zu verlieren. Aber auf Gott hört in dieser Kirche in der Leitungsebene doch schon lange niemand mehr.
Gerade im Bereich Nord wird gezeigt wie man Konfliktbewältigung nicht betreiben sollte. Das nach wie vor eine Vielzahl an ungelösten Konflikten besteht, zeigt sich doch in der zunehmende Resignation der Mitarbeiter, der Dienst wird nur nach Vorschrift erledigt, immer mehr ziehen sich aus der aktiven Mitarbeit zurück. Und das ist zu einem erheblichen Teil – werter Bezirksapostel Storck – Ihrem Konfliktmanagement geschuldet und liegt in Ihrer Verantwortung. Da wird auf der einen Seite im Gottesdienst sehr emotional die Frage gestellt, ob Jesus glauben findet auf Erden wenn er wiederkommt. Auf der anderen Seite wird Leben und Lehre Jesu Christi in dieser Kirche doch einfach nicht mehr umgesetzt. Und das durch das Apostelamt!
Was hier durch Schorr und Storck praktiziert wird ist doch einfach nicht mehr glaubwürdig, im doppelten Wortsinn. Hier geht es nur noch um den Selbsterhalt der Kirche, wir bereits von mehreren Forenteilnehmern beschrieben. Für mich ist jetzt nach über 30 Jahren ehrenamtlich Amtstätigkeit in dieser Kirche Feierabend. Ich bin nicht mehr bereit und gewillt mir solch einen Umgang gefallen zu lassen.
Ich glaube an Gott, an Jesus Christus, aber nicht mehr an das, was heute im Apostelamt tätig ist. Da wird viel zu viel gemenschelt, wie man gerade jetzt wieder in Süddeutschland sieht. Die Kirche als Insitution ist unheilig und unwürdig. Ein guter Ort für Christus - um einmal aufzuräumen, wie damals im Tempel.
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