Protestantische Länder haben höhere Erwerbsquote

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42

Protestantische Länder haben höhere Erwerbsquote

#1 Beitrag von 42 » 21.03.2008, 20:42

Der Glaube an Gott lässt die Wirtschaft florieren, so die These eines US-Ökonomen. Nun hat ein Forscher den Zusammenhang von Religion und Beschäftigungsrate untersucht. Das Ergebnis: In protestantischen Ländern stehen mehr Menschen in Lohn und Brot als in katholischen.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mens ... 94,00.html

Nathael

#2 Beitrag von Nathael » 21.03.2008, 22:12

Werter 42, oder NoAvatar,
wenn man sich das allgemeine Bild Europas anschaut mag das wohl stimmen, wohl denn doch andere Faktoren da eine Rolle spielen, als protestantische.
Nur wenn man Deutschland so betrachtet und die Bundesländer nach Mehrheitlich protestantisch bekennend und nach katholisch bekennend unterscheidet, ergibt sich zur Arbeitslosenquote doch ein anderes Bild.
Mecklenburg-Vorpommern 22,1 - Sachsen-Anhalt 21,7 - Brandenburg 20,4 - Berlin 19,8 --Sachsen 19,4 - Thüringen 18,1 - Bremen 14,4 - Nordrhein-Westfalen 11,2 - Schleswig-Holstein 11,0 - Hamburg 11,0 - Niedersachsen 10,6 - Saarland 10,0 - Hessen 9,1 - Rheinland-Pfalz 8,6 - Bayern 7,9 - Baden-Württemberg 6,9
Die Bundesländer die sich mehrheitlich protestantisch bekennend zeichnen, schneiden nicht besonders gut ab.
Außer man stellt sich nach dem Autor dieses Berichtes, nicht auch die Frage sind die, die nicht einem Christlichen Glauben angehören, nicht die Verlierer in dieser Welt? :shock:
LG ihr
Nathael

abendstern_
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#3 Beitrag von abendstern_ » 22.03.2008, 07:20

Hallo Nathael,

aus deinen Arbeitslosenzahlen der Bundesländer zu schließen, dass die Menschen in den ostdeutschen Bundesländern, nur weil sie mehrheitlich keine Christen sind, zu den "Verlierern dieser Welt" gehören, finde ich abwegig. Wir wissen doch alle, mit welchen Schwierigkeiten diese Länder kämpfen und dass das in erster Linie Auswirkungen der Wiedervereinigung sind.

Ironie-on

Helmut Kohl sah die blühenden Landschaften und meinte, dass es keinem schlechter aber vielen besser gehen werde - vielleicht hat er vergessen zu sagen, dass sich die mehrheitlich atheistischen Ostdeutschen dazu zum Christentum bekehren müssen.

ironie-off

Baden-Württemberg ist übrigens fifty-fifty. Was sagt uns das?

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tosamasi
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#4 Beitrag von tosamasi » 22.03.2008, 10:07

Wirtschaft und Wirtschaftswachstum und damit verbundene Beschäftigungsrate und oder Wohlstand hat m.E. nichts mit Religion zu tun. Wenn überhaupt, dürfte es eine Mentalitätsfrage sein. Und hier spielt wohl die Mentalität der Politiker die größte Rolle.
Nur der Einfältige fürchtet die Vielfalt
tosamasi

Nathael

#5 Beitrag von Nathael » 22.03.2008, 11:31

abendstern_ hat geschrieben:
Ironie-on

Helmut Kohl sah die blühenden Landschaften und meinte, dass es keinem schlechter aber vielen besser gehen werde - vielleicht hat er vergessen zu sagen, dass sich die mehrheitlich atheistischen Ostdeutschen dazu zum Christentum bekehren müssen.

ironie-off
Hallo Abendstern,
nein ich meine nicht das die Ostdeutschen Bundesländer zu den Verlieren gehören weil sie Atheistisch geprägt sind, nein sie gehören zu den Verlieren der Einheit und das hat ganz und gar nicht mit einer christlichen Auslegung zu tun. Einige Bundesländer und ihre Bewohner sind Opfer eines Kapitalausgerichteten Systems geworden, man hat Milliarden für Strassen ausgegeben, aber viele haben keine Arbeit und können die Strassen nicht nutzen.
Ich meine zu den Verlierern in dieser Welt, gehört auch die ganze Welt dazu, was ist mit dem Kind in Afrika, das stirbt weil kein sauberes Wasser vorhanden ist, aber die Eltern gehören einer Christlichen Kirche an?
Nein, Religion hat nichts mit Wohlstand zu tun und schon gar nicht das protestantischer Glaube die bessere alternative wäre, Baden-Württemberg zeigt das diese Studie eine Ironie ist.
Nathael

abendstern_
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#6 Beitrag von abendstern_ » 22.03.2008, 12:10

Hallo Nathael,

da habe ich dich gründlich missverstanden, entschuldige!

LG
abendstern_

42

#7 Beitrag von 42 » 22.03.2008, 12:17

Die Meldung enthaelt doch eine Anzahl einschraenkende Bemerkungen - ich wuerde sie nicht allzu ernst nehmen. Zitiert habe ich sie trotzdem wegen der plakativen Aussage und dem Bezug zu den Themen im Forum hier.

Nathael: Nein, mein Name ist nicht 'noavatar' :wink:

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August Prolle
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#8 Beitrag von August Prolle » 22.03.2008, 17:18

Unlängst las ich, dass die Evangelische Kirche in Niedersachsen - nach VW - der zweitgrößte Arbeitgeber sei. Da nimmt die hohe Arbeitslosigkeit im säkularisierten Osten wenig Wunder: Es fehlen die sicheren Arbeitsplätze im Dienst der Kirche...

"Ora et labora" - in diesem Zusammenhang muss es wohl richtiger heißen: Orare labor est!

:wink:


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tergram

#9 Beitrag von tergram » 22.03.2008, 18:42

Aha. So ist einfach ist das also. Ich LIEBE einfache Antworten auf komplizierte Fragen.

Wenn alle konfessionslosen Ostdeutschen in die RKK eintreten, reduziert sich die dortige Arbeitslosigkeit drastisch? 8)

Irgendjemand sollte denen das mal sagen... :roll:

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August Prolle
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#10 Beitrag von August Prolle » 22.03.2008, 21:25

tergram hat geschrieben:... Wenn alle konfessionslosen Ostdeutschen in die RKK eintreten, reduziert sich die dortige Arbeitslosigkeit drastisch? 8) ...
Ja. Die Kirche ist ein weithin unterschätzter Wirtschaftsfaktor.

Die beiden großen Kirchen in Deutschland beschäftigen ca. 1,35 Millionen hauptamtliche Mitarbeiter. Abzüglich der etwa 900.000 Angestellten der Wohlfahrtsverbände (Caritas, Diak. Werk) verbleiben 450.000 Kirchenbedienstete. In Relation zu den bundesweit etwa 50 Millionen Kirchenmitgliedern bedeutet dies: Auf 111 Mitglieder kommt ein Bediensteter: KLICK.

In den neuen Bundesländern leben ca. 16,5 Millionen Menschen, von denen ca. 12 Millionen nicht den christlichen Großkirchen angehören. Träten 12 Millionen Ostdeutsche in die Kirche ein, entstünden – die genannten Korrelationen vorausgesetzt - 108.000 neue Arbeitsplätze im kirchlichen Bereich. Bei 1,479 Millionen Arbeitslosen in den neuen Bundesländern (Stand 2006 - KLICK) verminderte sich die dortige Arbeitslosenquote um 7,3 % - von positiven Auswirkungen auf andere Wirtschaftszweige ganz zu schweigen.

Insofern wäre die Christianisierung des Ostens ein Konjunkturprogramm par excellence.

q. e. d. 8)
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